Kuba: 16 US-Diplomaten Opfer von "Akustik-Attacken"

Die US-Botschaft in Havanna
Urheber der angeblichen Angriffe mit Schallwellen unbekannt. Auch Kanadier zeigten mysteriöse Symptome.

Die Affäre um mysteriöse Erkrankungen von US-Botschaftsmitarbeitern auf Kuba weitet sich aus. Das Außenministerium in Washington teilte mit, dass mindestens 16 US-Bürger Opfer von „Akustik-Attacken“ durch Schallwellen geworden seien. Von wem die Angriffe ausgingen, sei aber noch unklar.

Die USA hatten zunächst von mehreren betroffenen Diplomaten gesprochen und die Regierung in Havanna verdächtigt. Anfang August wurden deshalb zwei kubanische Diplomaten aus Washington ausgewiesen. Havanna wies die Vorwürfe jedoch zurück.

Die ersten Erkrankungs-Fälle waren der US-Regierung Ende 2016 bekannt geworden. Die Botschaftsmitarbeiter hätten alle „bestimmte Symptome“ gezeigt, sagte eine Sprecherin des Außenministeriums nun. Einige der US-Bürger hätten in den USA oder in Kuba behandelt werden müssen.

Kopfschmerzen und Hörverlust

Jüngst hatte auch die kanadische Regierung mitgeteilt, dass mindestens einer ihrer Diplomaten und dessen Familie in Kuba von Auswirkungen einer akustischen Attacke betroffen seien. Zu den Symptomen hätten u.a. Kopfschmerzen und Hörverlust gezählt. Nach Informationen von CNN glichen die Symptome der US-Betroffenen denen einer Gehirnerschütterung.

Die Diplomaten könnten Schall ausgesetzt gewesen sein, der für das menschliche Ohr nicht hörbar sei, aber dennoch gesundheitsschädlich.

Schwierige Beziehungen

Nach der Revolution 1959 unter Führung Fidel Castros und der späteren Annäherung an die Sowjetunion war es in Kuba zum Bruch mit den USA gekommen. Unter dem ehemaligen US-Präsidenten Barack Obama nahmen die USA erst 2015 wieder diplomatische Beziehungen mit Kuba auf. Obamas Nachfolger Donald Trump nahm die Annäherungspolitik teilweise wieder zurück.

Kanada hat historisch bessere Beziehungen zu Kuba, das Land hatte sie nach der Revolution 1959 nicht abgebrochen.

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