Kräftige Ohrfeige für Trump zum Jahrestag: Wahlergebnis wider Hass und Spaltung
Erst der Nebel, der ihm im demilitarisierten Niemandsland zwischen Süd- und Nordkorea die Pose des unnachgiebigen Commanders-in-Chief verwehrte. Und dann auch noch die wie Nadelstiche pieksenden Wahlergebnisse aus der Heimat: Der Mittwoch, Jahrestag seines Siegeszugs ins Weiße Haus, war für Donald Trump kein Grund zur Freude: Bittere Niederlagen der Republikaner bei den Abstimmungen in den Bundesstaaten Virginia und New Jersey, wo Gouverneure (de facto Landeshauptleute) und Abgeordnete zu wählen waren, wurden in ersten Analysen als "klarer Anti-Trump-Stimmungstest" gewertet.
Demokraten hoffen
Ein Jahr vor den Zwischenwahlen im amerikanischen Kongress atmen die noch immer unter der Niederlage von Hillary Clinton leidenden Demokraten darum nicht nur erstmals erleichtert auf. Sie machen sich auch Hoffnungen, im November 2018 aus den hohen Unbeliebtheitswerten des US-Präsidenten Kapital schlagen zu können. Eine der beiden Parlamentskammern zurückzuerobern, die momentan fest in republikanischer Hand sind, ist das Ziel.
Der frühere Partei-Funktionär der Republikaner hatte sich im Wahlkampf ausgiebig bei Trumps düsterer, nationalistischer Anti-Einwanderungsbotschaft bedient und seinem demokratischen Widersacher Ralf Northam vorgeworfen, der Pädophilie Vorschub zu leisten.
Was die Wähler damit machten, "muss als scharfe Zurückweisung der Trump’schen Politik gewertet werden", kommentieren US-Medien. "Virginia hat uns gesagt, die Spaltung zu beenden und dass wir Hass und Engstirnigkeit nicht dulden", erklärte der Armee-Veteran Northam.
Wie als Beleg dafür feierten die Demokraten ausgiebig den historischen Einzug des ersten Transgender-Menschen, Danica Roem, in ein US-Landesparlament.
Trump trotzig
Trump selbst reagierte wie gewohnt auf die Niederlagen "seiner" Leute – er distanzierte sich auf der Stelle. Ed Gillespie, den Trump noch am Vorabend der Wahl in den Himmel gehoben hatte, bekam eine der ersten auf 280 Zeichen verlängerten Twitter-Botschaften des Präsidenten ab. Tenor: Gillespie habe sich "nicht zu eigen gemacht, wofür ich stehe". Was "nachweisbar" nicht stimmt, wie Experten im US-Fernsehen erklärten.
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