Konflikt zwischen Hirten und Bauern: 79 Tote

Angriff in Yobe
Im Norden Nigerias eskaliert ein lange schwelender Streit um Weideland.

Bei einem Angriff von mutmaßlichen Viehhirten der Fulani-Volksgruppe auf eine Versammlung von Gemeindevorstehern und Selbstverteidigungsmilizen im Norden Nigerias sind laut offiziellen Angaben 79 Menschen gestorben. Dies gab ein Regierungssprecher am Sonntag bekannt. Hintergrund des Überfalls ist offenbar ein seit Jahren schwelender Konflikt zwischen Hirten und sesshaften Bauern, die den Fulani zunehmend das Weideland für ihre Herden streitig machen.

Bei einem anderen Angriff auf ein Dorf im nördlichen Bundesstaat Yobe wurden nach Behördenangaben am Samstag 17 Menschen getötet. Mehrere der Opfer in der Ortschaft Buna Gari seien während des Gebets in der Moschee erschossen worden, hieß es. Die Täter hätten vor ihrer Flucht außerdem mehrere Häuser und Fahrzeuge angezündet.

Die Behörden machten für diesen Angriff die islamistische Rebellengruppe Boko Haram verantwortlich. Diese kämpft seit Jahren im mehrheitlich muslimischen Norden Nigerias für einen islamischen Staat und verübt regelmäßig Anschläge. Im Gebiet von Buna Gari tötete Boko Haram bei mehreren Angriffen auf Schulen dutzende Schüler und verschleppte Menschen.

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