Konflikt um Spratly-Inseln wieder aufgeflammt

Von strategischer Bedeutung: Chinesische Schiffe vor den Spratly-Inseln
Peking wirft den USA Provokation vor: Ein B52-Bomber soll eine der Inseln überflogen haben.

Es brodelt wieder im Südchinesischen Meer: China kritisiert die USA scharf für den mutmaßlichen Flug eines strategischen Bombers des Typs B52 über eine von Peking beanspruchte Insel. Die Aktion sei eine "ernsthafte militärische Provokation", erklärte das chinesische Verteidigungsministerium am Samstag.

Demnach wurden auf einer zur Spratly-Gruppe gehörenden Insel Soldaten in Alarmbereitschaft versetzt, als der Bomber sie am 10. Dezember überflog. Das Militär habe mehrere Warnungen an die Bomberbesatzung ausgesprochen.

Konflikt um Spratly-Inseln wieder aufgeflammt
US-Kriegsschiff kreuzt Zwölf-Meilen-Zone, Darstellung des Territoriums - Kartengrafik Grafik 1236-15, Format 88 x 80 mm

Pentagon untersucht

Laut US-Medien teilte das Pentagon mit, eine Beschwerde der Chinesen erhalten zu haben und den Fall zu untersuchen. Demnach könnte das Flugzeug lediglich vom Kurs abgekommen sein. Um einen beabsichtigten Einsatz wie im Oktober des Kriegsschiffes "Lassen" habe es sich nicht gehandelt.

Konflikt um Spratly-Inseln wieder aufgeflammt
Chinese dredging vessels are purportedly seen in the waters around Fiery Cross Reef in the disputed Spratly Islands in the South China Sea in this still file image from video taken by a P-8A Poseidon surveillance aircraft provided by the United States Navy May 21, 2015. China has almost finished building a 3,000-metre-long (10,000-foot) airstrip on one of its artificial islands in the disputed Spratly archipelago of the South China Sea, new satellite photographs of the area show. A U.S. military commander had told Reuters in May that the airstrip on Fiery Cross Reef could be operational by year-end, although the June 28 images suggest that could now be sooner. REUTERS/U.S. Navy/Handout via Reuters/Files ATTENTION EDITORS - THIS PICTURE WAS PROVIDED BY A THIRD PARTY. REUTERS IS UNABLE TO INDEPENDENTLY VERIFY THE AUTHENTICITY, CONTENT, LOCATION OR DATE OF THIS IMAGE. THIS PICTURE WAS PROCESSED BY REUTERS TO ENHANCE QUALITY. EDITORIAL USE ONLY. NOT FOR SALE FOR MARKETING OR ADVERTISING CAMPAIGNS
Das Kriegsschiff hatte sich damals einer von China beanspruchten Insel um weniger als zwölf Seemeilen genähert. Washington rechtfertigte dies mit der Verteidigung der Freiheit der Navigation.

Künstliche Inseln

Die Lage im Südchinesischen Meer ist schon länger angespannt. China schüttet an den Spratly-Inseln Korallenriffe zu künstlichen Inseln auf, die auch militärisch genutzt werden sollen. Auch andere Staaten in der Region wie die Philippinen erheben Anspruch auf Teile des Seegebiets, in dem große Vorkommen von Erdgas und Öl vermutet werden.

Kommentare