Kolumbiens Präsident bot FARC Waffenruhe an
Kolumbiens Präsident Juan Manuel Santos hat der FARC-Guerilla am Mittwoch einen Waffenstillstand zum Jahreswechsel angeboten. Es solle sich um einen "beiderseitigen, international überwachten Waffenstillstand" handeln, der am 1. Jänner in Kraft trete, sagte Santos bei einer Ansprache im Präsidentenpalast in Bogota.
Die marxistische FARC ist mit 7000 Kämpfern die stärkste Rebellenorganisation des südamerikanischen Landes. Sie rief am 20. Juli einen einseitigen Waffenstillstand aus und verlangte von der Regierung wiederholt, sie solle sich zu einem beiderseitigen Waffenstillstand bereiterklären.
Vier FARC-Guerilleros getötet
Kurz vor der Ansprache von Präsident Santos gab Verteidigungsminister Luis Carlos Villegas bekannt, bei einem Militäreinsatz im südwestlichen Departement Caqueta seien vier FARC-Guerilleros getötet worden, darunter die 27-jährige Beatriz Anturia, der Erpressung und Drogenhandel zur Last gelegt wurden. Nach dem Inkrafttreten der von der FARC im Juli proklamierten Waffenruhe hatte die Regierung Bombardements gegen die Guerillatruppe ausgesetzt, an weiteren Bodeneinsätzen aber festgehalten.
Die kolumbianische Regierung führt seit fast drei Jahren Friedensverhandlungen mit der FARC (Revolutionäre Streitkräfte Kolumbiens). Beide Seiten vereinbarten, bis zum 23. März 2016 einen Friedensvertrag abzuschließen. Im längsten bewaffneten Konflikt Lateinamerikas, an dem auch andere linke Rebellengruppen, ultrarechte Paramilitärs und Drogenhändler beteiligt waren, wurden nach offiziellen Angaben etwa 220.000 Menschen getötet. 5,3 Millionen Menschen wurden durch die Kämpfe in die Flucht getrieben.
Kommentare