Koalition von Präsident Santos liegt vorn

Parlamentswahlen: Die Santos-Fraktion schlägt die Partei von Ex-Staatschef Uribe deutlich.

Aus den Parlamentswahlen in Kolumbien ist die rechtsgerichtete Drei-Parteien-Koalition von Staatschef Juan Manuel Santos als stärkste Kraft hervorgegangen. Wie die Wahlbehörde in Bogotá am Sonntagabend nach der Auszählung von 77 Prozent der Stimmen mitteilte, kann die Regierungskoalition mit 45 der insgesamt 102 Sitze im Senat rechnen.

Das Oppositionslager wird künftig von der neuen Partei des ebenfalls rechtsgerichteten Ex-Präsidenten Alvaro Uribe angeführt, die den Angaben zufolge auf 21 Sitze kommt. Uribe wurde auch selbst als Senator gewählt. Damit kehrt in Kolumbien zum ersten Mal ein Ex-Staatschef auf die politische Bühne zurück.

FARC-Gespräche

Santos' Regierung führt seit November 2012 Friedensgespräche mit der Guerillagruppe FARC und hatte bei den Wahlen auf ein neues Mandat für die Verhandlungen gehofft. Langfristig soll es in den Gesprächen um die Entwaffnung der Rebellen und die Entschädigung der Opfer gehen. Die 1964 gegründete FARC ist Kolumbiens größte Guerilla-Organisation. Im Konflikt mit Regierungstruppen und Paramilitärs wurden in den vergangenen fünf Jahrzehnten hunderttausende Menschen getötet.

Santos dürfte bei den Präsidentschaftswahlen im Mai eine zweite Amtszeit anstreben. Uribe ist ein erklärter Gegner der Friedensgespräche. Er hatte Santos jüngst "Verrat" vorgeworfen, weil er die FARC-Kämpfer zu politischen Akteuren erhebe.

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