Kolumbien: Auch ELN-Rebellen wollen Waffenstillstand schließen

Mitglieder der ELN (Archivbild)
Nach der FARC ist nun auch die kleinere Rebellengruppe ELN für einen Waffenstillstand.

Nach der Abgabe der Waffen durch die linke Guerillaorganisation FARC in Kolumbien will auch die kleinere Rebellengruppe ELN einen Waffenstillstand mit den Sicherheitskräften schließen.

"Wenn alle Seiten der kolumbianischen Realität ins Gesicht sehen und die Partikularinteressen beiseite lassen, können wir den Weg zu einem vollständigen Frieden ebnen und einen beiderseitigen Waffenstillstand schließen", schrieb Guerilla-Kommandeur Nicolas "Gabino" Rodriguez in einem am Mittwoch veröffentlichten Brief an die kolumbianischen Bischöfe.

Die FARC-Rebellen hatten sich schon Ende vergangenen Jahres mit der Regierung auf einen Friedensvertrag geeinigt. Am Dienstag schlossen sie offiziell die Abgabe ihrer Waffen ab. Die ELN-Rebellen verhandeln zur Zeit mit der Regierung über ein ähnliches Friedensabkommen. Zuletzt hatte die Gruppe ihre Angriffe allerdings intensiviert. Bei den gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Sicherheitskräften, linken Rebellen und rechten Paramilitärs starben in Kolumbien seit Mitte der 1960er-Jahre mehr als 220.000 Menschen.

Im September will der aus Argentinien stammende Papst Franziskus das südamerikanische Land besuchen. "Der Besuch könnte ein wichtiges Ereignis werden, das den Friedensprozess in Kolumbien stärkt", schrieb der Rebellenchef "Gabino".

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