Kim Jong-un will ein "Meer von Flammen"

Nordkorea nimmt die südkoreanische Insel Baengnyong ins Visier - die Bevölkerung ist im Alarmzustand.

Mit martialischen Worten hat der nordkoreanische Machthaber Kim Jong-un einen Angriff auf die südkoreanische Insel Baengnyong angedroht. Die kleine Insel nahe der Seegrenze zwischen dem Norden und der Süden werde im Falle eines bewaffneten Konflikts das erste Ziel der nordkoreanischen Armee sein, zitierte die staatliche Nachrichtenagentur KCNA am Dienstag Kim. Wenn der Befehl zum Angriff erteilt worden sei, "müsst Ihr den verrückten Feinden das Kreuz brechen, die Kehle durchschneiden und ihnen so klar zeigen, was ein echter Krieg ist", sagte Kim demnach bei einem Kasernenbesuch weiter.

"Meer von Flammen"

Kim Jong-un will ein "Meer von Flammen"
epa03614852 Handout image provided by Yonhap showing North Korean leader Kim Jong-un views South Korean islands through binoculars during a visit to a military unit on a western island bordering South Korea on March 7, 2013. The Rodong Sinmun, the daily of the North's Workers' Party, reported on March 8 that Kim visited two military units on the Jangjae and Mu islets, which conducted indiscriminate bombardment on South Korea's Yeonpyeong Island in October 2010, killing two marines and two civilians. Kim's inspection to check combat readiness followed a statement announced by the North Korean Army's supreme command on March 5. In the statement against the U.N. Security Council's discussions about tougher sanctions for the North's third nuclear test conducted on Feb. 12, Pyongyang declared that it will completely nullify the inter-Korean Armistice Agreement. The 15-member Council unanimously approved sanctions against the North on March 7. The two Koreas remain technically at war as the 1950-53 Korean ended in a truce. This is a capture from the March 8 edition of the Rodong Sinmun. EPA/YONHAP EDITORIAL USE ONLY/NO SALES
Der besuchten Artillerieeinheit befahl Kim demnach, die Insel in ein "Meer von Flammen" zu verwandeln. Vorrangige Angriffsziele seien unter anderem Radarstellungen und Raketenwerfer.

Ein Verwaltungsbeamter auf Baengnyong sagte der Nachrichtenagentur AFP, die Notunterkünfte auf der Insel seien vorbereitet, alle Dorfversammlungen seien im Alarmzustand. Es gebe zwar keinen "Massenexodus" auf die Hauptinsel, aber "wir haben ein bisschen Angst", fügte er hinzu. Auf der Insel leben rund 5.000 Menschen, zudem gibt es dort mehrere militärische Einrichtungen.

Nichtangriffspakt aufgekündigt

Im Süden nahm die Sorge über einen Konflikt mit dem Norden zuletzt zu: Nachdem die UNO als Reaktion auf den jüngsten Atomtest Nordkoreas neue Sanktionen verhängt hatte, verkündete Pjöngjang einen Ausbau seines Atom- und Raketenprogramms an, kündigte den Nichtangriffspakt mit Südkorea von 1953 auf und drohte mit einem atomaren Erstschlag gegen die USA und andere "Aggressoren". Experten weisen allerdings darauf hin, dass Pjöngjang das Abkommen in den vergangenen 20 Jahren etwa ein Dutzend Mal für nichtig erklärt hat.

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