Kiew "bereit zu Gesprächen" mit Ultranationalisten

Ukrainische Kämpfer haben die Separatisten im Visier – und umgekehrt. Trotz „Waffenstillstands“ im Osten der Ukraine gab es auch in den vergangenen Tagen Tote.
Ultranationalisten verhindern Kohletransport aus der Ostukraine.

Angesichts der wochenlangen Blockade des Kohletransports aus der Ostukraine hat sich die Regierung in Kiew zu Gesprächen mit den ukrainischen Ultranationalisten bereit.

Wie ukrainische Medien am Freitag berichten, sagte Ministerpräsident Wolodomir Groisman: "Die Position der Regierung ist klar: Wir sind bereits zum Dialog, zu professionellen Diskussionen. Aber wir werden uns nicht sabotieren lassen."

Protest gegen ukrainische Energiewirtschaft

Seit Anfang Februar blockieren ukrainische Ultranationalisten die Eisenbahnstrecken, die für den Kohletransport aus dem Osten des Landes gebraucht werden. Ihr Protest richtet sich dagegen, dass die ukrainische Energiewirtschaft immer noch Kohle aus den östlichen Gebieten des Landes bezieht, obwohl diese unter der Kontrolle prorussischer Rebellen stehen.

Am 15. Februar hatte die Regierung in Kiew den Energienotstand erklärt und die Bürger zu energiesparendem Verhalten zuhause und am Arbeitsplatz aufgerufen. Sollten diese Maßnahmen nicht ausreichen, werde die Regierung die Energieversorgung in den verschiedenen Regionen des Landes abwechselnd unterbrechen müssen, hieß es.

Die Kohlelieferungen aus der Ostukraine waren trotz der dortigen Kampfhandlungen in den vergangenen Jahre fortgesetzt worden, weil Kraftwerke in der ganzen Ukraine auf diese Kohle angewiesen sind. Die Ultranationalisten beklagen, dass die Ukraine damit Geld in die Kassen der Rebellen im Osten spüle.

Kommentare