Königliche Weihnachtsgrüße in Katalonien unerwünscht

Der spanische König Juan Carlos bei seiner traditiollen Weihnachtsansprache. Die Rede wurde im katalonischen Staatsfernsehen nicht ausgestrahlt.
Die Rede von König Juan Carlos wurde im katalonischen Staatsfernsehen nicht ausgestrahlt.

In Spanien ist es anlässlich der traditionellen Weihnachtsansprache des Königs zu einem Eklat gekommen. Das staatliche Fernsehen in Katalonien strahlte erstmals in der 30-jährigen Geschichte des Senders nicht die Rede von Juan Carlos aus. Das schürt Sorgen vor noch stärkeren separatistischen Tendenzen in der Region. Auch das baskische Fernsehen hat die königlichen Weihnachtsgrüße - wie bereits öfter in der Vergangenheit - ignoriert.

Mitarbeiter des Senders legten während der Ansprache am Dienstagabend kurzzeitig die Arbeit nieder. Damit wollten sie gegen Einsparungen protestieren. Der König beschwor in seiner Rede die Einheit des Landes.

Die Region im Nordosten des Landes steht für ein Fünftel der Wirtschaftskraft des krisengeplagten Spaniens. Katalonien hat 7,6 Millionen Einwohner und eine eigene Sprache. Dort gibt es Bestrebungen, eine Volksabstimmung über die Unabhängigkeit vom Rest des Landes abzuhalten. Immer wieder kritisieren Katalanen die Regierung in Madrid wegen Einsparungen bei öffentlichen Einrichtungen sowie der Verteilung von Steuergeldern.

König denkt nicht ans Abdanken

Juan Carlos sagte in der Rede, dass er fest entschlossen sei, sein Mandat zu erfüllen, das die spanische Verfassung ihm zuschreibe. "Ich akzeptiere die Forderung der Gesellschaft nach Beispielhaftigkeit und Transparenz."

Das Ansehen der Monarchie in Spanien war nach der umstrittenen Elefantenjagd des Königs in Afrika im Frühjahr 2012 stark gesunken. Zudem ist der königliche Schwiegersohn Inaki Urdangarin in einen Finanzskandal verwickelt. Auch der Königstochter Cristina drohen Probleme mit der Justiz.

Angesichts der Wirtschaftskrise und des Strebens der Katalanen nach Unabhängigkeit rief der König die Spanier zur Einheit auf. "Die Spanier überwinden gemeinsam das Übel und brechen gemeinsam zu guten Zeiten auf", sagte der Monarch. Für ihn gehe die Krise erst dann zu Ende, wenn die Erwerbslosen wieder Arbeit fänden.

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