Madrid will von Österreich lernen

Heinz Fischer trifft am Dienstag auf Ministerpräsident Mariano Rajoy in Madrid.
Präsident Fischer ist auf Besuch im EU-Krisenland.

Drei Millionen weniger Arbeitslose, ein leichtes Wirtschaftswachstum und weniger Arme – das lässt Spaniens Politiker etwas optimistischer in die Zukunft blicken. „Es gibt Zeichen, dass es positiv weitergeht, aber es braucht noch weitere Schritte.“ Diesen Eindruck nahm Bundespräsident Heinz Fischer vom Treffen mit Spaniens konservativem Regierungschef Mariano Rajoy mit. Eine Stunde dauerte das Gespräch am Dienstag in Madrid, bei dem es um den Kampf gegen die Jugendarbeitslosigkeit und um Europa-Fragen ging.

Spanien will vom dualen Ausbildungssystem Österreichs, das EU-weit als Modell gilt, lernen. Am 7. November kommen spanische Arbeitsmarktexperten nach Wien, um die praktische Ausbildung in einem Betrieb kennenzulernen. Auch wenn die Zahl der arbeitslosen Jugendlichen bis 25 Jahre leicht sinkt, ist noch immer rund die Hälfte dieser Altersgruppe in Spanien ohne Job.

Am Rande erfuhr Fischer, dass Spanien eine Konferenz mit syrischen Oppositionellen plane. Details wurden aber nicht verraten.

Kaffee mit González

Für Fischer war es selbstverständlich, auch Oppositionschef Alfredo Rubalcaba zu treffen und mit seinem Freund Felipe González auf einen Kaffee zu gehen. Dabei musste er sich viel Kritik des Ex-Premiers an der EU anhören: Zu langsam, zu bürokratisch reagiere die Union auf die Krise. González’ Befürchtung: Die Europawahlen 2014 werden ein Debakel.

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