Friedensprozesses in Kolumbien: Santos bat Trump um Hilfe

Kolumbiens Präsident Juan Manuel Santos
Der kolumbianische Präsident lobte das "produktive" Telefonat mit Donald Trump. Zudem wurde er nach Washington eingeladen.

Kolumbiens Staatschef Juan Manuel Santos hat US-Präsident Donald Trump um die Unterstützung des Friedensprozesses in seinem Land gebeten. Er habe eine "produktive Unterhaltung" mit Trump geführt, schrieb Santos nach einem Telefonat am Samstag im Onlinedienst Twitter. Der US-Präsident habe ihm versichert, dass er den Frieden in Kolumbien unterstütze und gute bilaterale Beziehungen anstrebe.

https://twitter.com/JuanManSantos/status/830584833747382277
Juan Manuel Santos (@JuanManSantos

Trump habe ihn außerdem nach Washington eingeladen. Trumps Vorgänger Barack Obama hatte Bogotá im Zuge der Verhandlungen mit der linksgerichteten FARC-Guerilla 450 Millionen Dollar in Aussicht gestellt, um das Land auf dem Weg zu einem dauerhaften Frieden zu unterstützten. Damit beendete Obama den sogenannten "Kolumbien-Plan", mit dem die USA in den vergangenen 15 Jahren Militärhilfe in Milliardenhöhe an die Regierung des lateinamerikanischen Landes gegeben hatten.

Friedensabkommen mit FARC

Im November hatte die Regierung ein historisches Friedensabkommen mit den Revolutionären Streitkräften Kolumbiens (FARC) geschlossen, die 1964 im Kampf gegen Großgrundbesitzer und die Regierung zu den Waffen gegriffen hatten. Im Konflikt zwischen der Armee, ultrarechten Paramilitärs sowie den linken Rebellen wurden mehr als 260.000 Menschen getötet. Mehr als 60.000 Menschen gelten als vermisst, weitere 6,9 Millionen ergriffen angesichts der Gewalt die Flucht. Für seine Aussöhnungspolitik wurde Santos der Friedensnobelpreis verliehen.

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