Jean-Marie Le Pen über seine Tochter: Ihr fehlt es "etwas an Größe"

Jean-Marie Le Pen über seine Tochter: Ihr fehlt es "etwas an Größe"
Front-National-Gründer stellte Tochter nach TV-Duell mittelmäßiges Zeugnis aus.

Ein eher mittelmäßiges Zeugnis hat Front-National-Gründer Jean-Marie Le Pen seiner Tochter Marine nach dem TV-Duell der französischen Präsidentschaftskandidaten ausgestellt. Seiner Tochter habe es in der hitzigen Fernsehdebatte mit dem sozialliberalen Reformpolitiker Emmanuel Macron "vielleicht etwas an Größe gefehlt", sagte der 88-jährige FN-Ehrenvorsitzende am Donnerstag dem Sender RTL.

"Wenn ich Schiedsrichter wäre, würde ich sagen, es war ein Unentschieden." Die Rechtspopulistin und der frühere Wirtschaftsminister hatten sich am Mittwochabend ein heftiges TV-Duell geliefert. Marine Le Pen attackierte ihren Rivalen von Beginn an scharf und bezeichnete ihn unter anderem als Kandidaten der "sozialen Brutalität" und des "Krieges aller gegen alle". Einer Umfrage zufolge konnte Macron, der Favorit bei der Stichwahl am Sonntag, aber deutlich mehr Fernsehzuschauer überzeugen.

Jean-Marie Le Pen über seine Tochter: Ihr fehlt es "etwas an Größe"
A video grab from an AFP video taken on May 3, 2017 during a live brodcast televised debate in television studios of French public national television channel France 2, and French private channel TF1 in La Plaine-Saint-Denis, north of Paris, shows French presidential election candidate for the far-right Front National (FN) party, Marine Le Pen talking during a face to face debate with French presidential election candidate for the En Marche ! movement, ahead of the second round of the French presidential election. Pro-EU centrist Emmanuel Macron and far-right leader Marine Le Pen face off in a final televised debate on May 3 that will showcase their starkly different visions of France's future ahead of this weekend's presidential election run-off. / AFP PHOTO / STRINGER

Das Verhältnis von Jean-Marie Le Pen und seiner Tochter ist schon seit geraumer Zeit zerrüttet. 2015 ließ die Front-National-Chefin ihn sogar aus der Partei werfen, nachdem er die NS-Gaskammern zum wiederholten Male als "Detail" der Geschichte bezeichnet hatte. Den Titel des Ehrenvorsitzenden der Partei konnte sie ihm aber nicht entziehen. Erst kürzlich kanzelte sie schwulenfeindliche Äußerungen ihres Vaters als "vulgär" ab.

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