Jassir Arafat doch nicht vergiftet
Die vor einem Monat vorgelegte Vergiftungsthese konnte nicht verifiziert werden.
Offenbar doch kein "Verbrechen des Jahrhunderts", wie es Jassir Arafats Witwe Suha bezeichnet hatte. Laut französischen Experten ist der verstorbene Palästinenserpräsident nicht mit Polonium vergiftet worden. Arafat war im November 2004 in einem Militärkrankenhaus bei Paris im Alter von 75 Jahren verstorben, seine Witwe vermutet, dass er vergiftet wurde.
Vergiftungsthese
Erst vor rund einem Monat hatten Schweizer Wissenschafter in Lausanne erklärt, eine Vergiftung Arafats durch das Gift Polonium könne weder ausgeschlossen noch bestätigt werden. Allerdings würden die Resultate der Untersuchung die Vergiftungsthese "nachvollziehbar stützen", sagte der Wissenschafter François Bochud damals. Die Höhe der gemessenen Polonium-Werte deute darauf hin, dass Arafat das Gift von außen zugeführt worden sei. Für einen Giftmord an Arafat mit Polonium 210 fehlten aber letzte Beweise.
Auf Bitte seiner Witwe wurde nach dem Tod Arafats keine Autopsie vorgenommen. Die genaue Todesursache blieb daher unklar. Im November 2012 wurden die sterblichen Überreste Arafats dann doch in Ramallah exhumiert. Von palästinensischer Seite wird seit Jahren der Verdacht geäußert, Israel habe ihren früheren Präsidenten vergiftet.
Israelische und europäische Experte hatten sich im Vorjahr skeptisch zu der geplanten Untersuchung gezeigt. Polonium 210 habe eine Halbwertszeit von lediglich 138,38 Tagen. Acht Jahre nach dem Tode Arafats wären - "wenn überhaupt - nur noch wenige Millionstel einer ursprünglich verabreichten Menge nachweisbar", so der Tenor der Experten.
Stationen im Leben des Jassir Arafat

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