Jamaika: Merkel bot Seehofer Ministeramt an

CSU-Chef Horst Seehofer
Nach dem Ende der Gespräche sei ein Wechsel nach Berlin vom Tisch. Ob Seehofer in Bayern erneut als CSU-Chef kandidiert, ist noch offen.

Bei den gescheiterten Gesprächen über eine Koalition von Union, FDP und Grünen in Deutschland hat Bundeskanzlerin Angela Merkel nach den Worten von CSU-Chef Horst Seehofer seinen Wechsel ins Bundeskabinett ins Spiel gebracht.

"Ich bin von der Union und ihrer Vorsitzenden bei den Jamaika-Sondierungen gefragt worden, ob ich für den Fall der Fälle ein Ministeramt übernehmen würde", sagte Seehofer laut Vorausmeldung der Zeitung Bild am Sonntag. Das habe sich durch das Ende der Gespräche aber erledigt.

Zukunft in Bayern offen

Der bayrische Ministerpräsident ist nach eigenem Bekunden noch unsicher, ob er auf dem CSU-Parteitag im Dezember erneut für den Chefposten seiner Partei kandidieren möchte. Er werde von vielen Parteifreunden dazu gedrängt, die Funktion zu behalten. "Das raten mir auch Leute, die mich bisher kritisiert haben. In dieser Frage bin ich aber noch unentschieden."

Seehofer steht unter Druck, weil die CSU bei der Bundestagswahl überraschend schwach abgeschnitten hat und im kommenden Jahr die Landtagswahl in Bayern bevorsteht, bei der die Christsozialen ihre absolute Mehrheit verteidigen wollen. Offen ist auch, ob sich Seehofer erneut um den Posten des Ministerpräsidenten bewerben will. Als wichtigster Rivale gilt Bayerns Finanzminister Markus Söder.

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