Israels Premier trifft Trump und Clinton

2012 warfen die Demokraten Netanjahu vor, Partei für die Republikaner zu ergreifen.
Regierungschef Benjamin Netanjahu trifft beide, um offenbar den Anschein von Parteinahme zu vermeiden.

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanyahu wird am Sonntag in New York nacheinander mit den beiden US-Präsidentschaftskandidaten Donald Trump und Hillary Clinton zusammentreffen. Aus dem Büro des israelischen Regierungschefs in Jerusalem verlautete am Samstag, zunächst sei ein Treffen mit Trump vereinbart worden.

"Dann haben wir umgehend Kontakt mit dem Clinton-Lager aufgenommen, um für Ausgewogenheit zu sorgen", sagte ein Mitarbeiter Netanyahus. Ob die Initiative für das erste Treffen von Netanyahus Büro oder von Trumps Team ausging, blieb unklar.

Eindruck der Einmischung vermeiden

Netanyahu hält sich bereits in New York auf, wo er am Donnerstag vor der UNO-Vollversammlung gesprochen hatte. Nach Angaben von Kommentatoren versucht er, jeden Eindruck einer Einmischung in den US-Wahlkampf zu vermeiden. Im Wahlkampfjahr 2012 hatten US-Vertreter ihm Unterstützung des republikanischen Kandidaten Mitt Romney vorgeworfen. Romney hatte Jerusalem während seines Wahlkampfs besucht und dort die Nahost-Politik von Präsident Barack Obama kritisiert.

Trump wollte Israel ursprünglich im vergangenen Dezember besuchen, verschob die Reise aber nach seiner international umstrittenen Äußerung, Muslimen die Einreise in die USA zu verweigern. Der als Netanyahu-freundlich geltenden israelischen Gratiszeitung "Israel Hayom" sagte er im Mai, er werde Israel "bald" besuchen.

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