Israel riegelte Hebron im Westjordanland ab

Israelische Soldaten durchsuchten Häuser im Viertel Tel Rumeida.
Die israelische Menschenrechtsorganisation B'tselem kritisierte die Abriegelung des Tel-Rumeida-Viertels

Die israelische Armee hat am Samstag die Ausgänge der Stadt Hebron im besetzten Westjordanland blockiert und eine Großfahndung nach mutmaßlichen palästinensischen Angreifern vom Vortag eingeleitet. Soldaten durchsuchten mehrere palästinensische Häuser, unter anderem im Viertel Tel Rumeida, das an eine für Palästinenser verbotene Straße grenzt.

Das Gebiet liegt in der von Israel kontrollierten sogenannten Zone H2, in der sich auch die Ibrahim-Moschee, auch bekannt als Grab der Patriarchen, befindet. Die Pilgerstätte gilt gläubigen Juden und Muslimen als heilig. Der Überlieferung nach sollen dort der gemeinsame Stammvater Abraham, Isaak und Jakob sowie ihre Frauen Sara, Rebekka und Lea begraben sein.

Israeli angeschossen

Unbekannte hatten dort am Freitag während eines noch bis Samstagabend dauernden Besuchs von etwa 4.000 jüdischen Pilgern zwei Israelis durch Schüsse verletzt. In der Nähe des Dorfes Beit Anon bei Hebron wurde nach Armeeangaben ein weiterer Israeli angeschossen und schwer verletzt.

Die israelische Menschenrechtsorganisation B'tselem kritisierte die Abriegelung des Tel-Rumeida-Viertels und die strikten Sicherheitskontrollen der dort lebenden Palästinenser durch die israelische Armee. In Hebron leben etwa 500 durch Wachtürme und Stacheldraht abgesicherte jüdische Siedler inmitten von rund 200.000 Palästinensern.

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