Kürzer arbeiten bei gleichem Lohn: Kann das auch in Österreich funktionieren?

Kürzer arbeiten bei gleichem Lohn: Kann das auch in Österreich funktionieren?
In Island arbeitet mehr als die Hälfte der Erwerbsbevölkerung vier Stunden weniger – bei gleichem Geld und gleicher Produktivität. Das hat zu überraschenden Effekten geführt.

Von Franziska Trautmann

Jeden Freitagmittag nach Hause oder sogar alle zwei Wochen ein verlängertes Wochenende genießen: In Island macht das mehr als die Hälfte der Erwerbsbevölkerung, ohne dafür auf Geld zu verzichten. In Österreich wird darüber seit Langem gestritten – wie schaffen das die Isländer?

Seit 2019 setzt die Insel bereits auf die Vier-Tage-Woche. Vor zehn Jahren startete das Land zwei erfolgreiche Pilotstudien, danach wurde das Recht auf Arbeitszeitverkürzung eingeführt. Jetzt ist das Modell für den Großteil der Isländer nicht mehr wegzudenken: 59 Prozent haben von einer 40-Stunden-Woche auf 35 bis 36 Stunden reduziert. Dennoch ist die Produktivität im Land so hoch wie nie.

Keine Kaffeepausen 

Geschafft hat man das, indem viele Firmen auf weniger Meetings, kürzere Kaffeepausen und gelegentlich auch eine eingesparte Mittagspause setzten. Laut einer Studie vom isländischen Verband „Association for Sustainability and Democracy“ (ALDA) und dem britischen „The Autonomy Institute“ führte das nicht nur zu weniger Stress und mehr Zufriedenheit, sondern auch zu mehr Geschlechtergleichheit.

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