IS setzte Giftgas-Granaten im Irak ein

Bundeswehr-Soldaten fliegen in den Irak: Sie bilden Peschmerga aus
Giftgas gegen Kurden-Kämpfer - in einem Gebiet, in dem auch deutsche Soldaten Dienst tun.

Die Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) hat im Nordirak Giftgas-Granaten auf kurdische Peschmerga-Kämpfer abgefeuert. Das berichtete zunächst die Bild unter Berufung auf einen geheimen Bericht der deutschen Bundeswehr. Später bestätigte das Verteidigungsministerium den Zeitungsbericht. Bei dem Angriff in der Stadt Makhmur am Mittwoch wurde möglicherweise Chlorgas eingesetzt. In der rund 60 Kilometer nordöstlich von Makhmur gelegenen Kurden-Hauptstadt Erbil halten sich aktuell 88 Bundeswehr-Soldaten auf. Sie bilden Peschmerga und inzwischen auch jesidische Iraker für den Kampf gegen den IS aus.
Die deutsche Bundeswehr sieht für ihre Soldaten im Kurdengebiet keine erhöhte Gefahr. Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums sagte: „Eine Gefährdung in diesem konkreten Fall war aufgrund der großen Entfernung völlig ausgeschlossen.“ Die vom IS in dem Gebiet eingesetzten Geschütze haben in der Regel eine Reichweite von etwa zwei Kilometern. Mit einem weiteren Vorrücken der Terrormiliz in Richtung Erbil rechnen Experten zur Zeit nicht. In den vergangenen Wochen hatte es schon mehrfach Berichte über den Einsatz von Chlorgas im Irak gegeben, die sich aber bisher nicht bestätigt haben.

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