IS-Anführer für Afghanistan und Pakistan getötet

Hafiz Saeed, der IS-Anführer in Afghanistan und Pakistan, auf einem Archivfoto.
Geheimdienstangaben: Hafiz Saeed soll bei US-Luftangriff ums Leben gekommen sein.

Hafiz Saeed, der Anführer der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) in Afghanistan und Pakistan ist nach Geheimdienstangaben bei einem US-Luftangriff in Ostafghanistan getötet worden. Außer Saeed seien dabei rund 30 Extremisten ums Leben gekommen, teilte der afghanische Geheimdienst NDS am Samstag mit.

Der NDS habe die Informationen für den US-Luftangriff in der Provinz Nangarhar in der Nacht zu Samstag geliefert. Auch nach Saeeds Tod sei der IS in der Region "immer noch eine Bedrohung für Afghanistan". Afghanische Sicherheitskräfte und US-Truppen haben Angriffe auf die Terrormiliz verstärkt und in den vergangenen Wochen mehrere ihrer Anführer getötet. Der IS bezeichnet Afghanistan, Pakistan und weitere Teile Südasiens als "Islamischen Staat Khorasan", an dessen Führungsspitze Saeed stand.

Pakistanische Taliban

Saeed war zuvor ein Anführer der pakistanischen Taliban (TTP), von denen er sich gemeinsam mit anderen Kommandeuren lossagte. Besonders in Ostafghanistan haben Gefechte zwischen den dortigen Taliban und IS-Anhängern - bei denen es sich in der Regel um abtrünnige Taliban-Kämpfer handelt - zugenommen.

Die afghanischen Taliban warnten den IS im vergangenen Monat davor, sich in ihren "Heiligen Krieg" in Afghanistan einzumischen. "Der Jihad gegen die Invasionsarmee der Amerikaner und ihrer Diener in Afghanistan muss unter einer Flagge und einer Führung geführt werden", hatten die Taliban in einem von ihnen veröffentlichten Brief an IS-Chef Abu Bakr al-Bagdadi geschrieben. Aus dem Innenministerium hieß es im vergangenen Monat, man gehe davon aus, dass IS-Anhänger in sieben der 34 afghanischen Provinzen aktiv seien.

Bei Gefechten im pakistanischen Grenzgebiet zu Afghanistan wurden in der Nacht zu Sonntag nach Armeeangaben vier pakistanische Soldaten und neuen Extremisten getötet. Das pakistanische Militär teilten mit, Aufständische hätten einen Armeeposten im Stammesgebiet Süd-Waziristan angegriffen. Bei einem Bombenanschlag in der nordafghanischen Provinzhauptstadt Kundus wurden nach Polizeiangaben drei Zivilisten getötet und zehn Menschen verletzt. Die Bundeswehr war im Herbst 2013 aus Kundus abgezogen.

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