Iran: Spionagevorwürfe gegen inhaftierte Britin

Die 37-Jährige Nazanin Zaghari-Ratcliffe ist seit Monaten inhaftiert.

Die iranische Justiz hat Spionage- und Umsturz-Vorwürfe gegen eine seit Anfang April inhaftierte Britin bestätigt. "Der Fall steht im Zusammenhang mit der (nationalen) Sicherheit", sagte Justizsprecher Gholam-Hossein Mohseni Edzehi am Sonntag laut Nachrichtenagentur ISNA. Der Iran gehe gegen Personen, "die sich in das politische System einschleusen wollen", vorbeugend und konsequent vor.

Iranisches Regime stürzen?

Nazanin Zaghari-Ratcliffe arbeitet als Projektmanagerin für die Thomson Reuters Stiftung. Sie besitzt auch die iranische Staatsangehörigkeit. Ende März besuchte sie ihre Familie in der südostiranischen Stadt Kerman. Als sie Anfang April nach England zurückkehren wollte, wurde sie am Flughafen in Teheran verhaftet. Sie sitzt seitdem in einem Gefängnis in Kerman. Der 37-Jährigen wird Zusammenarbeit mit westlichen Geheimdiensten vorgeworfen. Demnach soll das Projekt darauf abzielen, das iranische Regime zu stürzen. Sollte die Britin der Spionage für schuldig befunden werden, drohen ihr die Todesstrafe oder eine lange Haftstrafe. In ähnlichen Fällen konnten jedoch entweder die Vorwürfe nicht konkret bewiesen werden oder die Verdächtigen wurden nach politischen Verhandlungen wieder freigelassen und des Landes verwiesen.

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