Iran: „Regime hat keine guten Karten"

Optimistisch: Exiliraner und Menschenrechtskämpfer Lahidji
Karim Lahidji, Präsident der internationalen Föderation für Menschenrechte, im Gespräch.

Er hat seine alte Heimat seit vielen Jahren nicht mehr gesehen, und doch wird seine Stimme dort gehört: Karim Lahidji, Präsident der internationalen Föderation für Menschenrechte, steht ständig in Kontakt mit denen, die im Iran für ebendiese Menschenrechte kämpfen. Seine Unterstützung ist wesentlich für iranische Anwälte, die sich für politische oder jugendliche Häftlinge, denen die Todesstrafe droht, einsetzen. Und deren Kampf, so gibt sich der Iraner optimistisch, ist zuletzt deutlich leichter geworden: „Es hat sich einiges geändert in den letzten Monaten, seit Rohani Präsident geworden ist. Dem Regime ist klargeworden, dass es die Unterdrückung lockern muss.“ Prominente Menschenrechtsaktivisten seien freigelassen worden, regimekritische Intellektuelle würden wieder das Wort ergreifen, Initiativen, etwa gegen öffentliche Hinrichtungen, würden gegründet. „Das Regime hat keine guten Karten“, analysiert Lahidji bei seinem Besuch in Wien die Situation: „Es ist gezwungen, mehr Freiheit zuzulassen.“

Wie viel im Endeffekt, das ließe sich derzeit noch nicht voraussagen, „aber das Potenzial für große Veränderung ist da – und der Motor sind die Jungen und die Frauen.“ Durch die erfolgreichen Verhandlungen im Atomstreit habe der Iran wieder mehr Kontakt mit der westlichen Welt aufgenommen, „auch das zwingt das System, sich zu lockern. Jetzt, wo die Tür einmal offen ist, wird es ihnen schwerfallen, diese Entwicklung umzukehren.“

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