Truppen machen Jagd auf IS-Kämpfer in Falluja

Irak
Extremisten-Hochburg nahe Bagdad nach zwei Jahren zurückerobert.

Die irakischen Regierungstruppen haben sich am Wochenende auf die Suche nach den letzten in Falluja verschanzten Kämpfern der Dschihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) gemacht. "Eliteeinheiten rücken vor, um die nördlichen Viertel zu befreien", sagte Generalleutnant Abdulwahab Saadi.

Am Freitag hatte das Militär den Großteil der einstigen IS-Hochburg zurückerobert und den Extremisten damit eine der herbsten Niederlagen seit mehr als zwei Jahren zugefügt.

Truppen machen Jagd auf IS-Kämpfer in Falluja
Iraqi army soldiers carry their weapons as they gather in central Falluja, Iraq, June 18, 2016. REUTERS/Thaier Al-Sudani

Irakische Flagge gehisst

"Wir haben die Befreiung von Falluja versprochen, und wir haben die Stadt zurückerobert", sagte Ministerpräsident Haider al-Abadi in einer Fernsehansprache. "Unsere Sicherheitskräfte kontrollieren die Stadt bis auf einen kleinen Teil." Auf dem Sitz der Regionalregierung hatten Soldaten die irakische Nationalflagge gehisst. Das zeige "die Wiederherstellung der staatlichen Autorität" in Falluja, sagte der oberste Polizeichef des Landes, Raed Shaker Jawdat.

Falluja liegt nur 50 Kilometer westlich der Hauptstadt Bagdad und war seit 2014 vom IS kontrolliert worden. Die irakische Armee startete Ende Mai eine groß angelegte Offensive, um die Stadt zurückzuerobern. Tausende Menschen flohen in den vergangenen Wochen vor den Kämpfen, andere Bewohner saßen in der Stadt fest. Laut irakischen Sicherheitsverantwortlichen gelang es offenbar vielen IS-Kämpfern, sich unter die flüchtende Zivilbevölkerung zu mischen und aus der Stadt zu entkommen.

Truppen machen Jagd auf IS-Kämpfer in Falluja
Iraqi army soldiers carry their weapons as they gather in central Falluja, Iraq, June 18, 2016. REUTERS/Thaier Al-Sudani

Mosul letzte IS-Bastion

Nach der Rückeroberung von Falluja ist Mosul die letzte große IS-Bastion im Irak. Die Truppenoffensive auf die Großstadt ist in vollem Gange. Regierungschef Abadi hat schon mehrfach versprochen, die IS-Extremisten "bald" auch aus Mosul zu vertreiben.

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