Iraker begannen Sturm auf Tikrit

Ein Schiiten-Kämpfer auf einem gepanzerten Fahrzeug vor Tikrit
Saddams Heimatstadt soll IS-Extremisten entrissen werden.

Laut eigenen Angaben klopfen die vereinten Truppen bereits an den Toren der irakischen Stadt Tikrit, die von den Extremisten des "Islamischen Staates" (IS) gehalten wird. Die nur 170 km nördlich von Bagdad gelegene Heimatstadt des gestürzten Diktators Saddam Hussein hat nicht nur große Symbolkraft, sie ist auch von strategischer Bedeutung: Liegt sie doch an der wichtigen Straße zwischen der Hauptstadt und der IS-Hochburg Mossul.

Angriff von drei Seiten

Von drei verschiedenen Seiten greifen Soldaten der irakischen Armee und Schiiten-Milizen, die maßgeblich vom Iran unterstützt werden, Tikrit an. Insgesamt sollen sich an der in der Vorwoche gestarteten Offensive 30.000 Mann beteiligen. Die sunnitischen IS-Verbände versuchen den Vormarsch mit Selbstmordattentätern und Sprengfallen zu stoppen – bisher vergeblich.

Die massive Involvierung iranischer Kräfte in diese Operation lässt aber in den USA die Alarmglocken läuten. Zwar will man in Washington, dass der IS zurückgedrängt wird, zugleich aber fürchtet man, Teheran könnte noch mehr Einfluss im Zweistromland erringen oder sogar indirekt die Macht übernehmen.

Auch aus diesem Grund hat sich der Chef der Arabischen Liga, Nasbil al-Arabi, für die Bildung einer arabischen Eingreiftruppe ausgesprochen. Darauf hatte bereits Ägyptens Präsident Abdel Fattah al-Sisi gedrängt. Dieser forderte zudem die USA auf, seinem Land mehr militärische Unterstützung im Kampf gegen den IS angedeihen zu lassen: "Unser Bedarf an Waffen und Ausrüstung" sei ein großer.

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