Immer mehr Deutschen über 55 droht Altersarmut

.
Deutschland liegt bei der Armutsgefährdung Älterer knapp unterhalb des EU-Durchschnitts von 20,9 Prozent.

Die Altersarmut in Deutschland nimmt zu: 5,6 Millionen Menschen über 55 Jahre in Deutschland sind nach einem Medienbericht von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht. Das geht aus Daten der europäischen Statistikbehörde Eurostat hervor, die von der Linken-Bundestagsabgeordneten Sabine Zimmermann ausgewertet wurden, wie die Passauer Neuen Presse berichtete.

Vor zehn Jahren waren es demnach noch 4,5 Millionen. Das entspricht einem Anstieg um knapp 25 Prozent. Der Anteil der über 55-Jährigen, die als armutsgefährdet gelten, stieg den Angaben zufolge von 18,2 Prozent 2006 auf 20,7 Prozent 2014. Als von Armut und sozialer Ausgrenzung bedroht gelten Menschen, die weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens der Gesamtbevölkerung zur Verfügung haben. Deutschland liegt bei der Armutsgefährdung Älterer knapp unterhalb des EU-Durchschnitts von 20,9 Prozent.

Mindestlohn auf zwölf Euro erhöhen

In den Niederlanden (11,9 Prozent), Norwegen (9,3 Prozent) und Schweden (14,5 Prozent) ist der Wert deutlich geringer. In Rumänien dagegen sind 44,2 Prozent der über 55-Jährigen von Armut bedroht, in Litauen 37,1 Prozent, in Rumänien 35,2 Prozent. In den Zahlen berücksichtigt sind nicht nur Arbeitnehmer, sondern auch Pensionisten und Arbeitslose.

Zimmermann forderte, den Mindestlohn auf zwölf Euro zu erhöhen und das Pensionsniveau auf mindestens 53 Prozent anzuheben. Außerdem müsse ein öffentlich geförderter Beschäftigungssektors eingeführt werden.

Kommentare