Hitler in indischem Kinderbuch in einer Reihe mit Mandela und Gandhi

Portrait dated 1938 of German Nazi Chancellor Adolf Hitler (1889-1945). After Hitler was made Chancellor in January 1933, he suspended the constitution, silenced opposition, exploited successfully the burning of the Reichstag (Parliament) building, and brought the Nazi Party to power. From 1938, Hitler, as chief of the Wehrmacht (German Army), launched the conquest of the "vital space" for "Greater Germany" and annexed Austria and Czechoslovaquia in 1938, and Poland in 1939, which started World War II. / AFP PHOTO / AFP FILES / -
Die elf porträtierten Staatsmänner sollen laut Verlag "inspirierend" wirken. Kritik vom Simon Wiesenthal Zentrum.

Aufregung um ein indisches Kinderbuch. Im Buch mit dem Titel "Leaders" werden insgesamt elf Staatslenker porträtiert, die als "Inspiration" dienen sollen und die "ihr Leben in den Dienst der Verbesserung des Staates und des Volkes stellten".

"Verbesserung für Völker und Staaten? Adolf Hitler? Diese Beschreibung sorgt für Freudentränen bei Nazis und ihren Neo-Nazi-Erben", beklagt Rabbi Abraham Cooper vom Simon Wiesenthal Zentrum. So berichtet die amerikanische New York Times.

Das Buch aus dem zur B. Jain Publishing Group gehörden Pegasus-Verlag porträtiert elf Staatslenker, die laut dem Buchbeschreibung "inspirierend" wirken sollen. Und die Beschreibung weiter: "Alle wirkten motivierend auf ihre Anhänger und versuchten die Welt zu verbessern".

Unter den elf portraitierten Staatsmännern finden sich unter anderem Mahatma Gandhi, Barack Obama, Nelson Mandela, Indiens Premier Narendra Modri, Auung San Suu Kyi und Winston Churchill, aber auch Napoleon Bonaparte und eben Adolf Hitler.

Ein Sprecher des Verlags rechtfertig die Auswahl damit, dass Hitlers Reden und Führungsfähigkeiten - so wie jene Mandelas, Obamas oder Ghandis - die Menschen beeinflussen konnten. "Wir sprechen hier nicht über sein Verhalten oder seine Ansichten oder ob er ein guter oder ein schlechter Anführer war - wir porträtieren hier einfach nur, wie stark er als Führungsperson war. So Annshu Juneja, laut New York Times.

"Hitler in eine Reihe mit wirklich großen politischen und den Menschenrechten verpflichteten Führern zu stellen, ist ein Gräuel und noch schlimmer wird es, zumal sich das Buch an junge Leser wendet, die noch wenig über die Geschichte wissen", sagt Rabbi Cooper.

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