Hilfsorganisation bestreitet Schlepperkontake: Staatsanwälte sollen ermitteln

Hilfsorganisation bestreitet Schlepperkontake: Staatsanwälte sollen ermitteln
Die Hilfsorganisation MOAS bestreitet Verstrickungen mit Schlepperorganisationen.

Die auf Malta beheimatete Hilfsorganisation MOAS bestreitet den Verdacht der Verstrickungen mit Schleppern bei der Flüchtlingsrettung im Mittelmeer und hat die sizilianische Justiz aufgerufen, in Libyen ihre Ermittlungen gegen Menschenhändler zu führen. Sie sei bereit, den Ermittlern die MOAS-Bilanzen vorzulegen, so die Gründerin der Hilfsorganisation, Regina Catrambone.

"Ich habe niemals Anrufe von Schleppern erhalten und Kontakte zu ihnen gehabt. Wir hassen die Menschenhändler. Der Staatsanwalt von Catania, Carmelo Zuccaro, wird vielleicht seine guten Gründe gehabt haben, um Alarm zu schlagen. Er hat aber einen Domino-Effekt ausgelöst", so Catrambone. Sie sprach von einer Instrumentalisierung der Aussagen Zuccaros zu politischen Zwecken. "Politik interessiert uns nicht. Wir wollen Menschenleben retten", so Catrambone in Catania.

Das MOAS-Schiff "Phoenix" ist am Samstag in Catania mit 394 Flüchtlingen an Bord eingetroffen. An Bord des Schiffes befand sich auch die Leiche eines 21-Jährigen. Er soll mit einer Pistole erschossen worden sein.

Staatsanwalt Zuccaro, der mit seinen Ermittlungen über mögliche Verstrickungen von Schleppern und NGOs international für Aufregung gesorgt hat, hatte am Mittwoch vor der Verteidigungskommission des italienischen Senats für mehr Mittel und Personal gebeten, um die Ermittlungen fortsetzen zu können. Sein Appell stößt nicht auf taube Ohren. Mehrere Rechtsparteien urgierten, den Staatsanwalt bei seiner Arbeit aktiver zu unterstützen.

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