Heftige Kritik an Erdogans Zionismus-Attacke in Wien

APA11659492 - 27022013 - WIEN - ÖSTERREICH: Der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan am Mittwoch, 27. Februar 2013, während seiner Eröffnungsrede im Rahmen des UNO-Forums "Allianz der Zivilisationen" in Wien. APA-FOTO: GEORG HOCHMUTH
Mit einiger Verspätung sorgt eine Aussage des türkischen Premiers in Wien für internationale Empörung.

Mit einiger Verspätung sorgt eine Aussage des türkischen Premiers Recep Tayyip Erdogan Erdogan in Wien für internationale Empörung. Dieser hatte ausgerechnet bei der UN-Konferenz zur „Allianz der Nationen“ in der Wiener Hofburg den Zionismus – also die Bewegung zur Errichtung eines jüdischen Staates in Palästina – als „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ bezeichnet. Wörtlich sagte Erdogan in seiner Rede: „Genauso wie es bei Zionismus, Antisemitismus und Faschismus ist, wurde es nötig, auch Islamophobie als Verbrechen gegen die Menschlichkeit anzusehen.“

Vorerst blieb die provokante Äußerung ohne Reaktion, erst am Freitag ging etwa die UNO in die Offensive. So erklärte ein Sprecher von UN-Generalsekretär Ban Ki-moon die Aussage sei verletzend und spaltend. Die heftigsten Reaktionen kamen aus Israel und den USA. Israels Premier Netanyahu sprach von einer „dunklen und falschen“ Aussage. Die US-Regierung nannte sie „besonders beleidigend“, das Außenministerium in Wien „völlig indiskutabel“.

Das Verhältnis zwischen Israel und der Türkei ist seit der Stürmung eines türkischen Schiffs, das Palästinensergebiete ansteuerte, durch israelische Soldaten gespannt.

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