Nach Widerstand beim Votum: Tsipras feuert Rebellen

Euklides Tsakalotos (l.) mit Alexis Tsipras.
Premier tauscht zehn Personen, unter anderem den Anführer des linken Hardliner-Flügels seiner Syriza-Partei.

Es kommt nicht unerwartet: Nach der Ablehnung der neuen Spar- und Reformmaßnahmen durch einen Teil seiner Partei hat der griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras sein Kabinett umgebildet. Wie Tsipras am Freitagabend bekannt gab, werden zehn Mitglieder der politischen Führung in Athen ausgetauscht, darunter mehrere Minister und Vizeminister, die gegen die Maßnahmen gestimmt hatten.

Insbesondere Energieminister Panagiotis Lafazanis, der den linken Flügel der Syriza-Partei anführt, muss seinen Posten räumen. Auch der ihm nahestehende Vizeverteidigungsminister Costas Isychos muss gehen.

Regierungssprecher Gavriel Sakellarides wird ebenfalls ausgetauscht. Arbeitsminister Panos Skourletis übernimmt Lafazanis' Posten als Energieminister. Zudem werden die Vizeminister für Finanzen und Äußeres ersetzt, die aus Protest gegen den Kurs der Regierung zurückgetreten waren. Zahlreiche Abgeordnete der linken Syriza-Partei, darunter auch mehrere Minister und Vizeminister hatten bei der Abstimmung über die von den internationalen Geldgebern geforderten Spar- und Reformmaßnahmen in der Nacht aur Donnerstag mit Nein votiert.

Syriza bei Abstimmung gespalten

Tsipras hatte am vergangenen Wochenende bei harten Verhandlungen mit den Eurostaaten weitreichenden Einschnitten und Reformen zustimmen müssen, um die Zusage für ein dringend benötigtes drittes Hilfsprogramm zu erhalten. Zwar wurden die Maßnahmen mit Zustimmung der liberalen und konservativen Opposition gebilligt, doch wandte sich bei der nächtlichen Abstimmung 32 der 149 Syriza-Abgeordneten dagegen, sechs weitere enthielten sich. Die neuen Kabinettsmitglieder sollen am Sonntag vereidigt werden.

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