Schäuble überlegt Grexit "auf Zeit"

Wolfgang Schäuble
In Brüssel tagen die Euro-Finanzminister. Wir berichteten live.

Wieder einmal bestimmen Marathon-Sitzungen zum Thema Griechenland das Wochenende. Heute berieten die Finanzminister der Eurogruppe in Brüssel. Am Sonntag findet der EU-Gipfel statt. Am Samstag hatte das griechische Parlament der Regierung von Alexis Tsipras die Vollmacht erteilt, über weitere Spar- und Reformmaßnahmen mit den Gläubigern zu verhandeln und eine Einigung zu unterzeichnen.

Laut deutscher Welt diskutieren EU-Kommission, EZB und IWF in einem aktuellen Bericht die Möglichkeiten zur Umschuldung Griechenlands. Deutschlands Finanzminister Wolfgang Schäuble erwägt hingegen laut "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" ein Ausscheiden Griechenlands aus der Eurozone auf Zeit. Erwogen werde, dass mit Athen über eine "Auszeit" aus dem Euro verhandelt werde, so die Zeitung vorab unter Berufung auf ein Positionspapier Schäubles. Das Land solle die Eurozone für mindestens fünf Jahre verlassen und die Schulden restrukturieren. Es bleibe aber EU-Mitglied und erhalte weiter wachstumsstärkende, humanitäre und technische Unterstützung, so die Erwägung. Laut Österreichs Finanzminister Schelling beläuft sich die aktuelle Größenordnung der geschätzten finanziellen Notwendigkeiten für Griechenland auf 72 Mrd. Euro. Dem Vernehmen nach reichen die griechischen Sparvorschläge wieder nicht aus. Ein Entscheidung könnte einmal mehr verschoben werden.

Der KURIER hielt Sie live auf dem Laufenden. Im Folgenden die Ereignisse zur Nachlese.

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