Griechenland bräuchte bis zu 86 Mrd. Euro

Nachlese vom Sonntag: Schelling sieht "Grexit aktuell vom Tisch", neues Geld aber nur bei neuen Reformen.

Erneut steht das gebeutelte Griechenland im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit: Die Euro-Staaten haben die griechischen Reformpläne heute als unzureichend für den Start von Verhandlungen über ein weiteres Hilfspaket bezeichnet; die Eurogruppe verlangt nun mehr Reformen bis Mittwoch.

"Wenn sie nicht erfüllt sind, wird es keine Verhandlungen über ein drittes Programm geben", sagte Finanzminister Hans Jörg Schelling nach Ende der Eurogruppe. "Aktuell" sei ein Grexit "vom Tisch".

Um den Staatsbankrott zu vermeiden ist folgendes Ergebnis nötig: Eine Brückenfinanzierung und die Zustimmung, dass Verhandlungen über ein drittes Hilfspaket aufgenommen werden. Der Bedarf liege zwischen 82 und 86 Mrd. Euro, berichtet Reuters mit Verweis auf ein Papier, das laut Vertretern der Euro-Zone den Staats- und Regierungschefs zur Beratung vorgelegt wurde.

Wenn die Einigung für ein Hilfspaket nicht gelingt, ist der Weg in die Pleite und dem Euro-Austritt vorgezeichnet. Dann findet nächstes Wochenende ein Gipfel der 28 Staats- und Regierungschefs statt, der über den Grexit und humanitäre Hilfen entscheidet. Deutschland brachte zwischendurch gar einen "Grexit auf Zeit" ins Spiel - und zog damit den Unmut einiger EU-Länder wie Italien oder Luxemburg auf sich.

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