Globalisierungsängste fördern rechtsgerichtete Parteien

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"Je niedriger das Bildungsniveau, je geringer das Einkommen und je älter die Menschen sind, desto wahrscheinlicher ist es, dass sie Globalisierung als Bedrohung wahrnehmen", heißt es in der Untersuchung.

Der Erfolg rechtsgerichteter Parteien in vielen europäischen Ländern geht nach einer Studie vor allem auf Globalisierungsängste zurück. Nach einer Umfrage für die Bertelsmann-Stiftung fürchten in Österreich 69 Prozent der FPÖ-Unterstützer die wachsende internationale Verflechtung. In Frankreich sind es 76 Prozent der Parteigänger des Front National und in Deutschland 78 Prozent der AfD-Anhänger. Insgesamt spalten sich die Europäer in zwei annähernd gleich große Lager, wenn es um die Globalisierung geht. Demnach empfinden 55 Prozent sie als Chance und 45 Prozent als Bedrohung. Allerdings gibt es in einzelnen Ländern deutlich unterschiedliche Sichtweisen.

So betrachtet in Österreich (54 Prozent) und in Frankreich (55 Prozent) eine Mehrheit das Zusammenwachsen der Welt als Bedrohung. In den Niederlanden sind dies nur 41 Prozent, in Deutschland 45 Prozent und in Ungarn 46 Prozent. "Je niedriger das Bildungsniveau, je geringer das Einkommen und je älter die Menschen sind, desto wahrscheinlicher ist es, dass sie Globalisierung als Bedrohung wahrnehmen", heißt es in der Untersuchung. Für die Erhebung wurden 14.900 Menschen in der Europäischen Union befragt. Nach der Studie ziehen ebenfalls linksgerichtete Parteien - wenn auch in deutlich geringerem Umfang - Globalisierungsgegner an. In Deutschland ist es demnach die Linkspartei, in Italien die Bewegung Fünf Sterne und in Spanien die Partei Podemos, die davon profitiert.

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