Todesurteile gegen Fußballfans bestätigt

Al-Ahly fans, also known as "Ultras", shout slogans against the Interior Ministry, in front of the Al-Ahly club after hearing the final verdict of the 2012 Port Said massacre in Cairo March 9, 2013. An Egyptian court confirmed on Saturday death sentences handed down to 21 football fans for their role in a stadium riot which killed dozens of people in Port Said last year, a case which has provoked violent protests in the Suez Canal city. REUTERS/Amr Abdallah Dalsh (EGYPT - Tags: POLITICS CIVIL UNREST CRIME LAW SPORT SOCCER)
Die umstrittenen Urteile wurden am Samstag weitgehend bestätigt. In Kairo kam es erneut zu Krawallen.

Wegen der tödlichen Fußballkrawalle im ägyptischen Port Said im vergangenen Jahr hat die Justiz des Landes Haftstrafen von einem Jahr bis lebenslänglich verhängt. Die Todesurteile für 21 bereits verurteilte Fußball-Fans wurden von dem Gericht in Kairo am Samstag bestätigt. Einige der insgesamt 73 Angeklagten wurden freigesprochen.

Aus Ärger über das Urteil haben Kairoer Fußballfans einen Polizeisportklub sowie ein Gebäude des Fußballverbands attackiert. Wie staatliche Medien am Samstag berichten, griffen wütende Anhänger der Traditionsmannschaft Al-Ahly den Polizeiklub mit Brandsätzen an. Ein Reporter von Al-Ahram (Online) berichtet zudem, dass Fans mit erbeuteten Trophäen den Sitz des Fußballverbands verließen. Beide Einrichtungen befinden sich im Zentrum Kairos.

Laut Staatsmedien hatte ein Polizeihubschrauber die sogenannten "Ultras" erzürnt, der über dem Al-Ahly-Stadion im Stadtteil Zamalek kreiste. Dort hatten sich die Fußballfans versammelt, um über das Urteil zu diskutieren. In Port Said strömten ebenfalls zahlreiche Menschen aus Protest gegen den "politischen Prozess" auf die Straßen. Die zum Tode verurteilten Angeklagten stammen aus ihren Reihen.

Polizeichef muss 15 Jahre in Haft

Am 1. Februar 2012 waren bei Ausschreitungen in der Stadt Port Said 74 Menschen ums Leben gekommen. Der damals zuständige Polizeichef wurde nun zu 15 Jahren Haft verurteilt. Fünf Angeklagte müssen lebenslänglich ins Gefängnis. Neben weiteren langjährigen Haftstrafen gab es aber auch Freisprüche. Der erste Urteilsspruch in dem Verfahren hatte massive Ausschreitungen in der Region am Suez-Kanal zur Folge gehabt, bei denen Dutzende Menschen ums Leben kamen.

Das Verfahren wurde aus Sicherheitsgründen in die Hauptstadt Kairo verlegt, nachdem es in Port Said bereits seit Wochen heftige Proteste und gewaltsame Zusammenstöße im Zusammenhang mit der juristischen Verfolgung der Krawalle gibt.

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