Frankreich: Unterstützung für Macron, Bayrou verzichtet

Zentrumspolitiker Bayrou bietet Macron ein Bündnis an und kandidiert selbst nicht für das Präsidentenamt.

Der unabhängige französische Präsidentschaftskandidat Emmanuel Macron (39) hat Aussicht auf einen wichtigen neuen Unterstützer. Der Zentrumspolitiker François Bayrou (65) verzichtete am Mittwoch auf eine eigene Kandidatur für die Wahl in gut zwei Monaten und bot Macron ein Bündnis an.

Bayrou begründete seine Entscheidung mit der Gefahr eines Erfolgs der Rechtspopulistin Marine Le Pen von der Front National, die in Umfragen für den ersten Wahlgang derzeit klar vorn liegt.

Der Zentrumspolitiker stellte aber Bedingungen für eine "Allianz" mit Macron. So solle dieser ein Gesetz für mehr Moral in der Politik in sein Wahlkampfprogramm aufnehmen. Bayrou steht wie Macron für einen Kurs der Mitte, beide zielen auf ähnliche Wählergruppen ab.

Drei Mal selbst kandidert

Bayrou hatte 2002, 2007 und 2012 selbst für das Amt des Staatspräsidenten kandidiert, war aber stets im ersten Wahlgang ausgeschieden. Vor fünf Jahren holte er rund neun Prozent der Stimmen und unterstützte bei der anschließenden Stichwahl den Sozialisten Francois Hollande, der dann auch gewann.

Der ehemalige Wirtschaftsminister Macron gilt als ein möglicher Favoriten für den Einzug in die entscheidende Stichwahl. Für die Wahl hatte Bayrou ursprünglich ein Bündnis mit dem ehemaligen konservativen Premierminister Alain Juppéeangestrebt. Dieser hatte das Rennen um die Kandidatur des bürgerlichen Lagers aber gegen Francois Fillon verloren. Daraufhin ließ Bayrou lange offen, ob er selbst wieder antritt. Die Franzosen wählen ihren neuen Staatschef in zwei Wahlgängen am 23. April und am 7. Mai.

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