Frankreich stimmt für die Homo-Ehe
Mit klarer Mehrheit hat die französische Nationalversammlung nach einer hitzig geführten Mammutdebatte der Einführung der umstrittenen Ehe zwischen Homosexuellen zugestimmt. Für den Gesetzentwurf, der gleichgeschlechtlichen Paaren auch ein gemeinsames Adoptionsrecht einräumt, stimmten am Dienstag 329 Abgeordnete, 229 Parlamentarier votierten dagegen. Die konservative Opposition dürfte das Vorhaben im April im Senat weiter bekämpfen, doch auch dort ist eine Mehrheit für das Gesetz wahrscheinlich.
"Gleichheit, Gleichheit!"
Die Abgeordneten des linken Regierungslagers riefen nach der Bekanntgabe des Abstimmungsergebnisses begeistert "Gleichheit, Gleichheit!". Justizministerin Christiane Taubira, die sich in den hart geführten Debatten vehement für den Gesetzestext eingesetzt hatte, sprach von einer "wichtigen Etappe". Sie fügte aber mit Blick auf die ab dem 2. April anstehenden Beratungen über die gleichgeschlechtliche Ehe im französischen Senat hinzu, noch sei nicht die letzte Hürde genommen.
Debattenschlacht
Bei dem Votum am Dienstag stimmte die linke Regierungsmehrheit beinahe geschlossen für die Einführung der gleichgeschlechtlichen Ehe, die Rechte dagegen. In beiden Lagern gab es eine kleine Zahl von Abweichlern, insgesamt zehn Abgeordnete enthielten sich bei der Abstimmung.
Hunderttausende Demonstranten
In dem Gesetzentwurf zur Ehe zwischen Homosexuellen wird lesbischen Paaren, anders als von den sozialistischen Abgeordneten zunächst gewollt, kein Zugang zur künstlichen Befruchtung gewährt. Eine entsprechende Regelung wollen die Sozialisten aber in einem neuen Familiengesetz verankern. Die Opposition und die katholische Kirche wollen dies unbedingt verhindern, sie sehen darin einen ersten Schritt hin zur Legalisierung der in Frankreich verbotenen Leihmutterschaft.
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