Explosion auf Champs-Elysees: Auto krachte in Polizeiwagen

Die französische Polizei riegelte den Tatort mit einem Großaufgebot ab. Der Antiterror-Staatsanwaltschaft prüft den Vorfall.

Nach einer Autoattacke auf einen Kleinbus der Gendarmerie im Herzen von Paris haben die Behörden Ermittlungen wegen Terrorverdachts aufgenommen. Ein Mann hatte am Montag auf dem Prachtboulevard Champs-Elysees mit seinem Wagen den Bus gerammt, sein Auto ging danach in Flammen auf.

Der mutmaßliche Angreifer sei tot, berichtete Innenminister Gerard Collomb am Nachmittag. Weder Sicherheitskräfte noch Passanten wurden verletzt.

Angreifer angeblich Islamist

Der Angreifer soll den französischen Behörden als radikaler Islamist bekannt gewesen sein. Der 31-Jährige sei seit 2015 aktenkundig gewesen, verlautete am Montag aus übereinstimmenden Quellen. Seine Familie gehörte demnach der Salafisten-Szene an.

Der 31-Jährige sei den Sicherheitsbehörden bekanntgewesen, berichtete der Sender BFMTV. Innenminister Collomb sprach an Ort und Stelle von einem "versuchten Anschlag". In dem Auto seien Waffen und Explosivstoffe gefunden worden. Nach Medienberichten hatte der Mann mindestens eine Gasflasche, ein Kalaschnikow-Gewehr sowie Faustfeuerwaffen in dem Fahrzeug dabei.

Der Bereich wurde großräumig abgesperrt, es kam zu einem Verkehrschaos. Ein bekanntes Ausstellungsgebäude, das Grand Palais, wurde laut Medienberichten geschlossen.

Explosion auf Champs-Elysees: Auto krachte in Polizeiwagen
Criminal police inspect the body of a suspect at the scene of an incident in which a car rammed a gendarmerie van on the Champs-Elysees Avenue in Paris, France, June 19, 2017. A driver appeared to deliberately crash his car into a police van on the French capital's Champs Elysees avenue the interior ministry said, and the Paris prosecutor's anti-terrorism unit said it had opened an investigation. REUTERS/Gonzalo Fuentes TEMPLATE OUT

Auto ging in Flammen auf

Fernsehbilder zeigten, wie das Auto des Angreifers unmittelbar nach dem Zusammenprall in Flammen aufging. Zu sehen war, wie die Gendarmen sofort zu dem brennenden Wagen liefen, um die gelblichen Flammen zu ersticken. Die Gendarmen hätten den Mann aus seinem Auto herausgeholt, berichtete eine Polizeisprecherin. Sprengstoffexperten waren zur Stelle.

In Frankreich häufen sich die Attacken auf Sicherheitskräfte. Erst im April hatte ein 39 Jahre alter Gewalttäter auf den Champs-Elysees Polizisten angegriffen und den Beamten Xavier Jugele getötet. Anfang des Monats war ein radikalisierter 40-Jähriger vor der weltbekannten Kathedrale Notre-Dame mit einem Hammer auf Polizisten losgegangen.

Collomb sagte mit Blick auf den neuen Angriff auf den Champs-Elysees, der Angriff habe den Sicherheitskräften gegolten. Das Maß der Bedrohung im Land sei "extrem hoch".

Er erinnerte daran, dass die Regierung am Mittwoch ein Gesetz vorlegen will, um den terrorbedingten Ausnahmezustand bis Anfang November zu verlängern. Darüber hinaus gibt es ein neues Sicherheitsgesetz. Frankreich wird seit zweieinhalb von einer beispiellosen islamistischen Terrorwelle erschüttert. Fast 240 unschuldige Menschen wurden dabei aus dem Leben gerissen.

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