Flüchtlingskrise: Tschechien will 800.000 Euro zur Verfügung stellen

Milan Chovanec
Das Geld soll für die Lösung der Situation im zentralen Mittelmeer verwendet werden. Ebenfalls ist Prag auch zur Entsendung von Polizisten nach Italien bereit.

Tschechien will der EU 800.000 Euro für die Lösung des Flüchtlingsproblems zwischen Libyen und Italien zur Verfügung stellen. Außerdem ist Tschechien bereit, ein "großes Polizisten-Kontingent" nach Italien zu entsenden, falls die Regierung in Rom darum ersucht. Eine Umverteilung der Migranten aufgrund der Quoten lehnt Tschechien aber nach wie vor ab.

Dies schrieb der tschechische Innenminister Milan Chovanec in einem Brief an seinen italienischen Amtskollegen Marco Minniti. In dem Schreiben, dessen Text vom Prager Innenministerium veröffentlicht wurde, schrieb Chovanec weiter, er beobachte mit Beunruhigung die gegenwärtige Situation im zentralen Mittelmeer. "Ich bin mir der Auswirkungen dieser Situation auf Italien bewusst, deswegen möchte ich Ihnen konkrete Hilfe der Tschechischen Republik anbieten", so der tschechische Innenminister.

Gleichzeitig verwies Chovanec darauf, dass Tschechien die Umverteilung der Asylwerber in die EU als "nicht geeignet" betrachte. "Ein solcher Schritt würde nach Auffassung der Tschechischen Republik als Motivationsfaktor für weitere Personen wirken, die die europäischen Asylregeln zum illegalen Eintritt in die EU missbrauchen wollen", schrieb der Minister weiter.

Chovanec reagierte damit auf die Aufforderung Minnitis, dass die EU-Länder ihre Häfen für Schiffe öffnen, die die Migranten im Mittelmeer retten.

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