Flüchtlinge: Verletzte nach Krawallen auf der Insel Lesbos

Lager Moria auf Lesbos (Archivbild)
Mindestens 15 Personen mussten ins Krankenhaus eingeliefert werden.

Bei schweren Zusammenstößen zwischen Migranten im Flüchtlingslager "Moria" auf der griechischen Ägäisinsel Lesbos sind am Dienstagabend Dutzende Menschen verletzt worden. Mindestens 15 von ihnen mussten laut der Insel-Onlinezeitung Lesvosnews.gr in das örtliche Krankenhaus gebracht werden, darunter zwei schwangere Frauen und ein Kind. Ein Mann wurde mit Stichverletzungen im Brustkorb eingeliefert.

Im Streit um die Nutzung der Toiletten und Duschräume waren am Abend Gruppen von Afghanen, Irakern und Syrern aneinandergeraten, berichtete die Athener Tageszeitung "Kathimerini". An verschiedenen Stellen im Lager gingen Zelte in Flammen auf, wie Videobilder zeigen. Die Feuerwehr und die Sicherheitspolizei seien in großer Zahl im Einsatz gewesen, um die Situation unter Kontrolle zu bringen.

Obwohl die griechische Regierung im Dezember bereits mehr als 1.650 Flüchtlinge und Migranten von den Inseln aufs Festland gebracht hat, sind die Flüchtlingslager vor allem auf Lesbos und Chios weiterhin heillos überfüllt. Im Lager "Moria" leben offiziellen Angaben zufolge rund 5.500 Menschen, obwohl es nur 2.330 Plätze gibt. Die meisten warten bereits seit vielen Monaten auf die Bearbeitung ihrer Asylanträge. Entsprechend angespannt und gereizt ist die Stimmung.

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