Etwa hundert Menschen harren an serbischer Grenze aus

Nur kleinere Gruppe hätten sich in die naheliegenden Zentren begeben.

Etwa hundert afghanische und pakistanische Flüchtlinge, die am Freitagnachmittag einen Marsch von Belgrad zur etwa 125 Kilometer entfernten kroatischen Grenze unternommen hatten, harrten am Montagfrüh unweit des Grenzüberganges bei Sid aus. Nach Worten von Ivica Jovic, dem stellvertretenden Bürgermeister von Sid, lehnten Flüchtlinge die Unterkunft in Aufnahmezentren ab.

Nur kleinere Gruppe hätten sich in die naheliegenden Zentren begeben. Andere würden etwa hundert Meter vom Grenzübergang ausharren. Die Situation an der Grenze sei völlig unter Kontrolle sowohl seitens der Grenzpolizei wie auch der Polizei, sagte Jovic. Es gebe auch keine größere Probleme.

Kapazitäten ausgelastet

In Sid selbst gibt es gemäß Jovic derzeit allerdings keine Möglichkeit, weitere Flüchtlinge unterzubringen. Die Kapazitäten seien voll ausgelastet, erläuterte der stellvertretende Bürgermeister dem staatlichen Sender RTS gegenüber. Sie müssten daher landesweit anderswo untergebracht werden.

Nach Angaben der Behörden würden sich im Land derzeit etwa 7.400 Flüchtlinge befinden, nicht-staatliche Organisationen schätzen ihre Zahl mit bis zu 10.000 etwas höher ein. Gut 6.000 befinden sich in Aufnahmezentren.

Balkanroute seit März geschlossen

Mehrere Flüchtlingsgruppen hatten in den vergangenen Monaten ähnliche Märsche zur Grenze zu Ungarn unternommen, um in die Europäische Union zu gelangen. Die Vorhaben waren gescheitert. Die Balkanroute für Flüchtlinge ist seit März geschlossen.

Bei den Flüchtlingen am Grenzübergang Sid geht es um jene Personen, die bisher in keinem Aufnahmezentrum untergebracht wurden. Rados Djurovic vom Belgrader Zentrum für Asyl-Hilfe, warnte am Montag, dass es gelte, dieser Flüchtlingsgruppe eine größere Aufmerksamkeit zu widmen. Es sei unannehmbar, dass Menschen einfach herumlungern und unter freiem Himmel, meist im Belgrader Stadtzentrum, lebten.

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