"Feindseligkeitsrating" des Kremls: Österreich auf Platz 6
Seit zwei Jahren bringt Russland ein "Feindseligkeitsrating" über ausländische Printmedien heraus. Damit soll gemessen werden, wie "aggressiv" oder eben neutral westliche Zeitungen über Moskau berichten. Österreich fiel in der Rangliste 2015 vom dritten auf den sechsten Platz zurück, hat also nach Ansicht des Kreml-nahen Instituts RISS öfter neutral über Russland berichtet.
Die Forscher des "Russischen Instituts für Strategische Studien" haben sowohl die Zeitungsartikel mit Russland-Bezug gezählt als auch eine Skala zwischen "neutral" und "negativ" erstellt. Nach welchen Maßstäben der regierungsnahe Thinktank die Publikationen genau auswertete, wurde nicht erläutert.
Noch "feindseliger" als Österreichs Zeitungen berichteten 2015 dem Institut zufolge Printmedien aus Tschechien, Polen, Deutschland, der Ukraine und den USA.
Ukraine-Berichte am problematischsten
Am "aggressivsten", so die Studienautoren, schrieben die heimischen Tageszeitungen voriges Jahr über die russische Innenpolitik und über das Verhältnis zwischen Russland und der Ukraine. Auf einen "neutralen" Artikel kamen hier laut der Auswertung 15,5 bzw. 13,5 "negative" Beiträge. Vergleichsweise "neutral" fielen hingegen Berichte über die Entwicklung wissenschaftlicher und kultureller Beziehungen, Russlands Reaktion auf Vorgänge in Syrien und die Attraktivität von Russland für ausländische Firmen aus.
Die Studienautoren haben praktisch alle österreichischen Tageszeitungen mit einem "Aggressivitätsindex" versehen. 2014 waren die meisten Printmedien noch als doppelt so "feindselig" eingestuft worden.
Im abschließenden Teil beschäftigen sie sich sogar mit der "Aggressivität" einzelner Journalisten, die namentlich genannt werden.
Kommentare