Faymann könnte Euro-Vorsitzender werden

Bundeskanzler Werner Faymann hat gute Chancen auf den begehrten Euro-Job, wenn er will. Paris und Berlin signalisieren Unterstützung.

Jean-Claude Juncker gibt auf: Nach acht Jahren an der Spitze der Euro-Gruppe legt Luxemburgs Premier das Amt zu Jahresende nieder. Die Suche nach einem Nachfolger ist voll im Gange, das Job-Profil klar: Regierungschef aus einem stabilen Euro-Land. Zum engen Favoriten-Kreis zählt Bundeskanzler Werner Faymann . Er ist „ernsthafter Kandidat“, heißt es in Berlin und Paris. Nachsatz: „Er muss dazu bereit sein.“ Gesprächspartner in Deutschland und Frankreich betonen, dass es auffällt, wie sehr sich Faymann in die EU-Materie vertieft. Zuletzt beim Budget-Gipfel gehörte er zu den wenigen Regierungschefs, die alle Zahlen und Argumente parat hatten.

Vom KURIER befragt, sagt Faymann: „Ich bin für den deutschen Finanzminister Schäuble.“ Viele sagen allerdings, dass die möglichen Kandidaten Wolfgang Schäuble und der französische Finanzminister Pierre Moscovici einander gegenseitig blockieren.

Sollte Faymann keine Ambition zeigen, ist auch der finnische Ministerpräsident Jyrki Katainen im Rennen. Sein Nachteil: Landsmann Olli Rehn ist EU-Währungskommissar. Auch Österreich mischt in der Euro-Gruppe mit: Thomas Wieser leitet die Euro-Workinggroup in Brüssel.

Im Gespräch ist auch der niederländische Regierungschef Mark Rutte, den Franzosen ist er aber zu Deutschland-affin. Den Euro-Job bekommt nur jener Kandidat, der von den EU-Granden Deutschland und Frankreich akzeptiert wird. Die Personalie wird beim EU-Gipfel nächste Woche Thema sein.
Viel wird derzeit über die Jugend geredet, heute, Mittwoch präsentiert Sozial-Kommissar László Andor die konkreten Pläne für eine Jugend-Beschäftigungsgarantie nach dem Vorbild Österreichs.

Einblicke

Faymann könnte Euro-Vorsitzender werden
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Der Situation junger Menschen in Europa widmet sich die neueste Ausgabe der Zeitschrift Jüdisches Echo (siehe Foto). Zahlreiche positive Beispiele aus verschiedenen Ländern zeigen auf, dass Jugendliche – trotz Krise – auch Hoffnung haben. Absolventen des Jüdischen Beruflichen Bildungszentrums kommen ebenso zu Wort wie Junge aus Lissabon, Madrid oder Berlin.

Einblick in ihre Jugend und ihren Karrierestart geben ehemalige Konzernchefs: Günter Geyer und Christian Konrad. Das Heft ist absolut lesens- und empfehlenswert: Chefredakteurin Marta S. Halpert hat dazu wesentlich beigetragen.

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