Faymann bei Hollande: Gegen Mauern und Zäune

Faymann bei Hollande: Gegen Mauern und Zäune
Frankreich und Österreich ziehen in der Lösung der Flüchtlingsfrage an einem Strang.

Frankreich und Österreich drängen auf europäische Lösungen in der Flüchtlingskrise. Man dürfe "keine Mauern oder Barrieren in Europa bauen", sagte der französische Präsident Francois Hollande am Freitagabend nach einem Treffen mit Bundeskanzler Werner Faymann in Paris. Dieser betonte, es sei keine Lösung, Flüchtlinge durch Europa "umzuleiten".

"Nur in einer gemeinsamen europäischen Lösung liegt die Antwort auf die Sorgen und Ängste der Bevölkerung", sagte Faymann nach Angaben seiner Sprecherin bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Hollande im Elysee-Palast. Die beiden Politiker seien sich einig gewesen im Eintreten für einen besseren Schutz der EU-Außengrenze. "Frankreich und Österreich ziehen an einem Strang, wenn es darum geht, europäische Lösungen in der Flüchtlingsfrage zu finden", unterstrich der Kanzler. Er bezeichnete die Flüchtlingskrise als "Nagelprobe für die Europäische Union".

Mit der Türkei verhandeln

Hollande und Faymann sprachen sich nach ihrem einstündigen Gespräch auch für eine rasche Fortsetzung der Verhandlungen mit der Türkei aus. Konkrete bilaterale Vereinbarungen seien nicht getroffen, sagte Faymanns Sprecherin Susanna Enk auf Nachfrage zur APA. Die Reise des Kanzlers sei Teil seiner Bemühungen, für eine gemeinsame Lösung in der Flüchtlingskrise zu werben.

Faymann will am 19. November neuerlich seine deutsche Amtskollegin Angela Merkel treffen, außerdem ist er laufend in telefonischem Kontakt mit europäischen Spitzenpolitikern. Positiv würden auch die am gestrigen Donnerstag eingerichteten Telefonkonferenzen mit den Flüchtlingskoordinatoren Deutschlands und Sloweniens wirken, so Enk. Die Koordination bewirke eine gute Zusammenarbeit, betonte die Sprecherin.

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