Guardian arbeitet mit NYT zusammen

Pedestrians walk past the entrance of the Guardian newspaper building in London August 20 2013. The British authorities forced the Guardian newspaper to destroy material leaked by Edward Snowden, its editor has revealed, calling it a "pointless" move that would not prevent further reporting on U.S. and British surveillance programmes. REUTERS/Suzanne Plunkett (BRITAIN - Tags: MEDIA POLITICS)
In den USA seien Journalisten durch die Verfassung besser geschützt als in Großbritannien, so die Erklärung.

Der britische Guardian will bei der Auswertung des brisanten Materials des früheren US-Geheimdienstmitarbeiters Edward Snowden künftig mit der New York Times zusammenarbeiten. Die Zeitung habe sich wegen des "immensen Drucks von Seiten der britischen Regierung" dazu entschieden, einen US-Partner ins Boot zu holen, erklärte der Guardian am Freitag auf seiner Internetseite. Die NYT erhalte damit Zugang zu "sensiblen" Dokumenten Snowdens zum britischen Geheimdienst GCHQ. Aber auch der Guardian werde weiterhin darüber berichten.

Die britische Zeitung hatte vor einigen Tagen öffentlich gemacht, dass ihr Chefredakteur von der Regierung in London zur Vernichtung von Festplatten mit Informationen von Snowden gezwungen wurde. Gegen den Lebensgefährten des Guardian-Journalisten Glenn Greenwald wurden Ermittlungen eingeleitet. Vor dem Hintergrund erklärte die britische Zeitung am Freitag, in den USA seien Journalisten durch die Verfassung besser geschützt als in Großbritannien.

Die beiden Zeitungen hatten schon einmal 2010 kooperiert, nämlich beim Abhörskandal um die inzwischen eingestellte britische Zeitung News of the World von Rupert Murdoch. Weder die britische Regierung noch die NYT reagierten nun zunächst auf die angekündigte erneute Partnerschaft.

Der Guardian hatte als erste Zeitung von Spähprogrammen bei amerikanischen und britischen Geheimdiensten berichtet, die der US-Whistleblower Edward Snowden enthüllt hatte.

Der US-Geheimdienst NSA soll Technologiefirmen wie Google, Microsoft oder Yahoo Millionenbeträge gezahlt haben, damit diese ihre Technologie den Geheimdienstanforderungen anpassen. Das berichtete der Guardian am Freitag in seiner Online-Ausgabe unter Berufung auf hochgeheimes Material aus den Enthüllungen des früheren US-Geheimdienstmitarbeiters Edward Snowden. Die Zeitung veröffentlichte auch Originalauszüge aus den Geheimdienst-Akten.

Das Unternehmen Yahoo bestätigte in einer Stellungnahme Zahlungen. "Die Bundesgesetzgebung verpflichtet die US-Regierung, Anbieter für Kosten zu entschädigen, wenn sie von der Regierung verpflichtet werden, rechtliche Verfahren einzuführen. Wir haben im Einklang mit diesem Gesetz Erstattungen angefordert." Andere Firmen wie Microsoft äußerten sich nicht. Google behauptete, nicht an dem Überwachungsprogramm Prism teilgenommen zu haben, obwohl der Name der Firma explizit in einem der Originalauszüge der NSA-Akten als "PRISM-Provider" erwähnt wird.

Kommentare