Juncker: Fixer Spitzenkandidat der Konservativen?

Jean-Claude Juncker blickt mit gefalteten Händen nach oben.
Laut Medienberichten ist die Entscheidung gefallen – mit dem Segen Merkels.

Der frühere luxemburgische Ministerpräsident Jean-Claude Juncker wird nach einem Medienbericht Spitzenkandidat der europäischen Konservativen für die EU-Wahl im Mai. Damit hätte der 59-Jährige gute Chancen auf das Amt des EU-Kommissionspräsidenten. Die Welt am Sonntag (WamS) berichtet unter Berufung auf Kreise in Brüssel und Berlin, dass die Entscheidung für Juncker bereits gefallen sei.

Laut der Zeitung unterstützt auch die deutsche Bundeskanzlerin und CDU-Chefin Angela Merkel den Luxemburger – imDezember hatte es Spekulationen darüber gegeben, dass die Deutsche Juncker verhindern wolle. Danach entfachte Junckers Nachfolger als Euro-Vorsitzender, der Niederländer Jereon Dijsselbloem, eine Debatte über dessen ungesunde Gewohnheiten - er äußerte sich in einer Talkshow wenig schmeichelhaft über seinen Vorgänger:„Er ist ein starker Raucher und Trinker.“

Offiziell will die Europäische Volkspartei (EVP) ihren Spitzenkandidaten bei einem Kongress am 6. März in Dublin nominieren. Einen Gegenkandidaten für den Luxemburger erwartet die EVP-Spitze bei dem Kongress laut Welt am Sonntag nicht.

"Klinken putzen tu ich nicht"

Juncker sei besonders geeignet, weil er vielen Europäern bereits bekannt sei, politische Erfahrung habe und neben Deutsch auch Französisch und Englisch spreche. Zudem verfüge er über einen starken Rückhalt im EU-Parlament, das bei der Ernennung des Kommissionspräsidenten erstmals eine wichtige Rolle spielen wird. Juncker hat schon einige Male seine Bereitschaft bekundet. "Klinken putzen tu ich nicht", hatte der frühere Eurogruppen-Chef allerdings Ende Jänner in einem Ö1-Radiointerview gesagt. Er gehe davon aus, dass er die Unterstützung der meisten EVP-Regierungschefs habe.

Interesse an dem Posten des Kommissionspräsidenten hatte vonseiten der EVP auch EU-Binnenmarktkommissar Michel Barnier bekundet. Zudem hatte es Spekulationen gegeben, dass die Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF), Christine Lagarde, interessiert sein könnte.

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