EU-Parlamentschef entschuldigt sich für Frauen-feindliche Aussagen

Janusz Korwin-Mikke
Tajani kündigt Sanktionen für die Entgleisung von Janusz Korwin-Mikke an. Der polnische EU-Abgeordneten hatte unter anderem gemeint, dass Frauen "natürlich weniger verdienen" müssen. "Weil sie schwächer, kleiner und weniger intelligent sind."

EU-Parlamentschef Antonio Tajani hat sich für Frauen-feindliche Aussagen des polnischen Europaabgeordneten Janusz Korwin-Mikke entschuldigt. Tajani sagte am Montag zu Beginn der Straßburger Sitzungswoche und unter dem Applaus der EU-Parlamentarier, der Abgeordnete habe "alle Frauen beleidigt, unsere Grundwerte infrage gestellt. Ich bin nicht bereit, ein solches Verhalten zu tolerieren".

Der fraktionslose polnische Europaabgeordnete hatte Anfang März bei einer Plenardebatte über geschlechtsspezifische Einkommensunterschiede in Brüssel erklärt: "Natürlich müssen Frauen weniger als Männer verdienen", sagte Janusz Korwin-Mikke. "Weil sie schwächer, kleiner und weniger intelligent sind, müssen sie weniger verdienen" (der KURIER berichtete).

"Schlimmer Zwischenfall"

Tajani bezeichnete die Äußerungen als "schlimmen Zwischenfall". "Eigentlich sollten wir in Würde die Völker Europas vertreten", so der EU-Parlamentschef. "Ich möchte mich bei allen Frauen entschuldigen angesichts dieser beleidigenden Äußerungen." Tajani kündigte Strafmaßnahmen für den polnischen Europaabgeordneten an. Sobald die internen Ermittlungen zu dem Vorfall abgeschlossen seien, werde er angemessene Sanktionen verkünden, sagte der EU-Parlamentspräsident.

Korwin-Mikke drohen Sanktionen von einer Ermahnung über eine Geldstrafe bis hin zu einem zeitweisen Entzug der Stimmrechte sowie einem vorübergehenden Teilnahmeverbot für Aktivitäten des Parlaments. In Polen ist er Vorsitzender der konservativen und europaskeptischen Partei Korwin.

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