Erneut Migranten mit falschen Pässen in Griechenland

22 Personen versuchten in den vergangenen sechs Tagen, auf diese Weise von Kreta aus in andere EU-Staaten zu reisen

Ausgestattet mit gefälschten Reisedokumenten haben in Griechenland erneut Dutzende Flüchtlinge und Migranten versucht, per Schiff oder Flugzeug in andere EU-Staaten zu reisen. Am Flughafen von Heraklion auf Kreta wurden in den vergangenen sechs Tagen 22 Menschen mit ungültigen Dokumenten festgenommen, wie die griechische Polizei am Montag mitteilte.

Auch in den Häfen von Patras und Igoumenitsa, im Westen des Landes, wurden am Sonntag nach Angaben der Küstenwache zehn Menschen mit gefälschten oder gestohlenen Pässen an der Ausreise gehindert.

Dort waren bereits in den Tagen zuvor 29 Migranten beim Versuch aufgegriffen worden, mit gestohlenen oder gefälschten Papieren auf die Fähren nach Italien zu gelangen.

Wie vielen Menschen die Ausreise auf diese Weise gelingt, ist unklar. "Wir versuchen sie zu stoppen und kontrollieren so gut wir können. Zurzeit sind aber die Fähren überfüllt", sagte ein Offizier der Küstenwache am Montag. Die gefälschten Reisedokumente kosten griechischen Medien zufolge je nach Qualität zwischen 900 und 1.500 Euro.

Messerstechereien auf Samos

In einem Flüchtlingszentrum auf der griechischen Insel Samos ist es am Wochenende zu schweren Auseinandersetzungen zwischen Migranten aus Syrien und dem Irak gekommen. Dabei seien mindestens fünf Menschen verletzt worden, berichtete die halbamtliche griechische Nachrichtenagentur ANA-MPA unter Berufung auf die Sicherheitsbehörden und das Krankenhaus der Insel am Montag.

Ausgelöst worden seien die Schlägereien von dem Versuch dreier Iraker, einen 19-jährigen Syrer zu vergewaltigen. Bei den Ausschreitungen seien auch Messer eingesetzt worden.

In dem Registrierzentrum, einem sogenannten Hotspot, sind nach Angaben des griechischen Flüchtlingskrisenstabes knapp 2.370 Migranten zusammengepfercht - bei einer Aufnahmekapazität von 700 Menschen.

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