Erdogan wirft USA Bewaffnung von Kurdenmilizen vor

Angeblich haben die USA zwei Flugzeuge mit Waffen nach Kobane entsandt.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat den USA vorgeworfen, die in Syrien kämpfenden Kurdenmilizen mit Waffen zu versorgen. Die USA hätten Anfang der Woche "zwei Flugzeuge mit Waffen" für die kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG) sowie deren politischen Arm, die Partei PYD, nach Kobane entsandt, sagte Erdogan in einer auf seiner Website veröffentlichten Rede in New York.

"Wenn ihr denkt, dass ihr den IS mit der PYD und der YPD zur Strecke bringen könnt - das könnt ihr nicht, weil auch sie Terrorgruppen sind", sagte Erdogan demnach in der Rede am Donnerstagabend. Die Türkei betrachtet die Kurdenmiliz als terroristische Organisation.

Auch Biden darauf angesprochen

Erdogan erklärte, er habe das Thema der Waffenlieferungen auch gegenüber US-Vizepräsident Joe Biden angesprochen. Dieser habe gesagt, keine Informationen dazu zu haben. Die USA hatten bisher stets betont, sie hätten in Syrien ausschließlich arabische Kämpfer innerhalb der Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) mit militärischer Ausrüstung beliefert. Die SDF-Miliz ist ein Bündnis arabischer und kurdischer Rebellen, zu dem rund 30.000 Kämpfer gehören.

US-General Joe Dunford hatte am Donnerstag gesagt, die USA prüften Waffenlieferungen an die SDF, die sich dem Kampf zur Rückeroberung der Stadt Raqqa aus den Händen der Jihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) anschließen wollten. Dabei werde Washington jedoch "sehr eng mit unseren türkischen Verbündeten zusammenarbeiten".

Die USA unterstützen sowohl die türkischen Streitkräfte als auch die kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG) im Kampf gegen den IS. Die Türkei hatte im August im Norden Syriens eine Offensive gegen die IS-Miliz sowie gegen die Kurden gestartet. Ankara will verhindern, dass die YPG-Miliz das Gebiet unter ihrer Kontrolle entlang der türkischen Grenze weiter ausweitet.

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