Entführte Mädchen könnten gegen Islamisten freikommen

"Bring Back Our Girls" ("Bringt unsere Mädchen zurück") fordern Demonstranten in Lagos am 500. Tag seit der Entführung.
Präsident Buhari: Amnestie für inhaftierte Boko-Haram-Kämpfer möglich.

Der nigerianische Präsident Muhammadu Buhari hat sich grundsätzlich bereit erklärt, inhaftierte Mitglieder der Extremistengruppe Boko Haram im Austausch gegen mehr als 200 vor eineinhalb Jahren entführte Schülerinnen aus Chibok freizulassen.

"Wenn die Boko-Haram-Führung mit der Übergabe der Mädchen - aller Mädchen - von Chibok einverstanden ist, können wir über eine Amnestie entscheiden", sagte Buhari am Mittwoch der Nachrichtenagentur AFP. Es gebe in dieser Sache Gespräche mit inhaftierten Boko-Haram-Mitgliedern. Eine Zahl der Gefangenen, die freigelassen werden könnten, nannte Buhari nicht.

276 Schülerinnen verschleppt

Boko-Haram-Kämpfer hatten am 14. April 2014 eine Schule in Chibok im Nordosten Nigerias gestürmt und 276 Mädchen verschleppt. 57 Schülerinnen kamen zwischenzeitlich frei. Von den übrigen Mädchen gibt es seit Mai 2014 keine Nachrichten. Boko-Haram-Führer Abubakar Shekau hatte verkündet, die Mädchen seien zum Islam konvertiert und mit Anhängern seiner Gruppierung verheiratet worden.

Der frühere Militärmachthaber Buhari wurde Ende März gewählt. Er erklärte den Kampf gegen Boko Haram zu seiner Priorität. Die Boko-Haram-Extremisten kämpfen seit sechs Jahren gewaltsam für die Errichtung eines islamischen Staates im muslimisch geprägten Norden Nigerias. Mindestens 15.000 Menschen wurden seither bei Anschlägen und Kämpfen getötet.

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