Engste Trump-Vertraute trafen Russin: "Grenzt an Landesverrat"
Die Russland-Connection des Trump-Teams im US-Wahlkampf werden immer bedrohlicher für den Präsidenten. Nach jüngsten Enthüllungen meinte der Ex-Ethik-Beauftragte von George Bush, Richard Painter, das Vorgehen "grenzt an Landesverrat. Das war ein Versuch, belastendes Material über eine Konkurrentin (Hillary Clinton) von den Russen zu erlangen, obwohl man weiß, dass sie in Amerika spionieren."
Rückblende
Vor dem Gespräch mit Veselnitskaya sei Trump Jr. per E-Mail informiert worden, dass das Material Teil einer Bemühung der russischen Regierung sei, seinem Vater zum Sieg zu verhelfen. Das E-Mail stammte demnach von dem Musikpublizisten Rob Goldstone. Dieser hatte mehreren US-Medien bestätigt, dass er das Treffen arrangiert hatte.
30-minütiges Gespräch
Der Vorfall markiert, so kommentieren US-Medien, den ersten klaren Beleg für den Verdacht, dass die Trump-Kampagne mit russischen Stellen gemeinsame Sache gemacht habe, um Clinton zu schaden. Trump selbst streitet das bis heute ab. Entsprechende Vorwürfe seien "erfundene Nachrichten".
Umso erstaunter zeigte sich das politische Washington, als Donald Trump Jr. nun den Vorgang vom 9. Juni 2016 schriftlich bestätigte. Er erhält durch die Anwesenheit von Trumps Schwiegersohn Jared Kushner und des Ex-Wahlkampfchefs Paul Manafort zusätzliche Brisanz.
"Schmutzige Details"
Laut Washington Post bestätigte Trump Jr. damit auf "atemberaubende" Weise, dass er das Gespräch mit der russische Emissärin mit der Absicht geführt hat, "schmutzige Details" über Clinton zu erfahren. Das erfülle exakt den Recherche-Auftrag, der auch im Mittelpunkt der Untersuchungen von Sonder-Ermittler Robert Mueller stehe. Der Ex-FBI-Chef durchleuchtet, ob Trump-Leute während des Wahlkampfes mit russischen Akteuren illegal kollaboriert haben. Trump Jr. betonte, dass das Treffen mit der Anwältin ein einmaliger Vorgang gewesen sei, sein Vater habe davon nichts gewusst.
Trump-Rückzieher
Um Wahlfälschungen künftig zu begegnen, vereinbarten Trump und Putin in Hamburg die Einrichtung einer amerikanisch-russischen Spezialeinheit, um Cyber-Attacken im Internet zu bekämpfen.
Umgehend setzte in Washington der Protest ein. Der frühere Verteidigungsminister Ash Carter sagte, Trumps Idee sei so, als würde der "Typ, der dein Haus ausgeraubt hat eine Arbeitsgruppe zur Verhinderung von Einbrüchen vorschlagen". Prompt zog Trump am Sonntagabend zurück.
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