Eingreiftruppe soll gegen Boko Haram kämpfen

8.700 Mann: Nigeria und vier Nachbarstaaten beschließen engere Zusammenarbeit.

Nigeria und seine Nachbarländer Benin, Niger, Kamerun und der Tschad wollen im Kampf gegen die Extremisten von Boko Haram künftig enger zusammenarbeiten. Bei einem dreitägigen Expertentreffen in Kameruns Hauptstadt Yaounde beschlossen sie die Schaffung einer regionalen Eingreiftruppe aus 8.700 Soldaten, Polizisten und Zivilisten, wie aus der Abschlusserklärung am Samstag hervorging.

Die Details, darunter auch der Anteil der einzelnen Länder, sollte demnach in den nächsten Tagen entschieden werden, bevor der Plan dem UN-Sicherheitsrat vorgelegt wird. In einem Beschluss der Afrikanischen Union war zuvor von einer 7.500 Mann starken Eingreiftruppe die Rede gewesen.

Boko Haram kämpft seit dem Jahr 2009 mit wachsender Gewalt für einen islamischen Staat im mehrheitlich muslimischen und armen Norden Nigerias. Im jüngster Zeit drang die Miliz auch auf Gebiete der Nachbarstaaten ein - zuletzt griff sie am Freitag erstmals zwei Städte in Niger an. Die Offensive wurde jedoch von der nigrischen Armee mit Hilfe von tschadischen Soldaten zurückgeschlagen.

Nigerias Armee steht unter scharfer Kritik, da es ihr bisher nicht gelang, die Miliz zurückzudrängen. Deren Angriffe nahmen im Vorfeld der für den 14. Februar geplanten Präsidentschafts- und Parlamentswahlen weiter zu, weshalb Nigerias Wahlkommission über eine mögliche Verschiebung der Wahlen nachdenkt.

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